Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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andere mit einer Art Diadem (wahrscheinlich einer halb- 
mondförmigen Binde) versehen, mit den Händen die Augen 
verdecken. 
Hingegen in halber Figur oder als Brustbilder 
finden sie sich in vielen Sculpturen wie Miniaturen dieser 
Zeit. Solche Miniaturen sind aus dem 10. Jahrhundert 
in einem Missale zu Bamberg 1), worin Sonne und Mond 
als Brustbilder vorgestellt sind, und zwar in goldenen 
Runden: Sol mit Lichtzacken um das Haupt, Luna mit 
undeutlich angegebener Sichel, das Haupt verhüllend. 
Eben so in dem Evangeliarium Egberfs in der Stadt- 
bibliothek zu Trier aus dem Ende des 10. Jahrhunderts: 
Sol mit der Strahlenkrone, Luna mit der Sichel, beide 
das Gesicht mit dem Gewand verhüllend.  Ferner im 
H. Jahrhundert erscheinen sie ebenfalls als Brustbilder: 
in einem Missale zu München um 1014 2), einem Sacra- 
mentarium aus Minden in der K. Bibliothek zu Berlin 
um 1030 3), wo die Kreuzigung die Initiale T (zu Te 
igitur clementissime etc.) bildet, einem Sacramentarium 
zu Bamberg 4),  die beiden letztem Male in Runden,  
in einem Psalterium zu Wolfenbüttelä) und in einem 
Psalteriuni mit Hymnen im brittischen Museum vom J. 
1099  Vielleicht gehört hierher auch ein Evangeliarimn 
 N0. 911. in 4". (Waagen Kunstw. und Künstler in Deutsch- 
land Th. I. S. 92 ff.) Jaeck Beschreib." der 61T. Bibl. zu Bann- 
berg Th. I. S. XXVIII. 
u) K. Bibl. Cim. 60. ehemals B. 7. Bl. 15. a. 
3) Cod. theol. in fol. n. 2. Bl. 3. b. vergl. Bethmann in Pertz 
Archiv Bd. VIII. S. 837. Eine Durchzeichnung ist in der chrisLl. 
archäol. Kunst-Sammlung der Univ. zu Berlin. 
4) N0. 603. Ed. V. 4. in 4". Jaeck a. a. O. S. XXII. 
5) Schünemann Hundert Merkwürdigk. der H. Bibliothek zu 
Wolfenbüttel n. 32, 3. S. 32. 
 C0d.Arund. 60. Bl. 12.11. abgebild. in Catal. of. Mss. in thc riz. 
Mus. New Series Vol. I. 1834. (P. I. The Arundel Mss.) PI. IV. 
Piper, Myl 
Symbol 
Kunst.
	        
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