Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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vorgestellt sind 1). Die Tafel ist auf Befehl des Herzogs 
ÜPSus, wie auf dem Kreuze selbst zweimal zu lesen ist 2), 
angefertigt,  wahrscheinlich 3) jenes Ursus, Herzogs 
von Ceneta, dessen Bruder zu Ende des achten Jahrhunderts 
Herzogs von Cividale war, wohin sie als ein Geschenk 
des Ursus gekommen sein mag. Sodann der Deckel eines 
Evangeliarium aus Werden, das nach einer Inschrift 4) 
dem h. Ludger, erstem Abt zu Werden, nachher (etwa 
seit 804) Bischof von Münster, gewidmet ist, im Besitz 
des Oberregierungsraths Krüger in Minden. Der Deckel 
ist von Holz mit vergoldetem Kupferblech belegt, worin 
ein Crucifix von Elfenbein: zu dessen Seiten, eingegraben 
in das Kupferblech, unten wie gewöhnlich Maria und Jo? 
hannes,  oben Sol und Luna, jener mit Lichtzacken, 
diese mit der Sichel erscheinen. Ferner der Elfenbein- 
deckel des eben erwähnten pariser Evangeliarium, auf 
welchem über dem Gekreuzigten die trauernde Sonne 
und der Mond als Büsten sich befinden. Endlich das 
elfenbeinerne Diptychon der Agiltruda, um 880, ein Ge- 
l) Zuerst nach einer lllittheilung F0ntanini's wird die Tafel in 
dieser Hinsieht erwähnt von Bnonarroti Vasi di vetro p. 267. 
und Montfaucon Antiq. expliq. Suppl. T. III. p. 230. Darauf 
handelt de Rubeis Monum. Aquil. p. 326. von ihr und giebt 
eine Abbildung des Kreuzes (nicht des Crueifixes) mit seinen 
Inschriften. Eine Abbildung der Tafel selbst mit Anmerkungen 
ist versprochen (aber nicht erschienen) von Gori Thes. vel. 
diptych. T. III. p. 170. not. 2. 13.186. not, 1., wo er auch die 
Angabe Fontaninfs, die Tafel sei von Elfenbein, berichtigt. 
Aber auch de Rubeis bezeichnet; dieselbe als elfenbeinern. 
2) Die Inschriftexi sind nach der eben erwähnten Abbildung von 
de Bubeis aufgenommen bei Muratori Thesaur. p. 19617 10. 
und neuerdings bei Mai Script. vet. nov. collect. T. V. p. 5, 3. 
3) Nach der Vermuthung von de Bubeis. 
4) Auf dem ersten Blatt:  
Abhas Rolholfus, divinne legis amicns, 
Librnm Lntgero pntri dedit hnnr venerando.
	        
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