Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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König bedeute, der sich die Krippe erkoren hatte 1); dein- 
gemäss ist in der berliner Handschrift dieses Gedichts 
aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts 2) zu jener Stelle 
die Sonne abgebildet von dem goldenen Ring umgeben, 
aber personiiicirt als Brusthild eines Jünglings in rothen 
Umrissen mit sieben Strahlen. 
Auch bei der Taufe Christi auf dem Elfenbeindeckel 
eines bamberger Evangeliarium aus dem 9. Jahrhundert 
in der K. Bibliothek zu München 3) erscheinen zur Seite 
der Taube zwischen Wolken die Figuren von Sonne und 
Mond, die eine zur Linken bärtig, die andere wahrschein- 
lich weiblich, beide mit einer Fackel. 
Von besonderem Interesse ist die doppelte Darstellung 
auf einem elfenbeinernen Diptychon aus dem H. Jahrhundert 
in der K. Kunstkammer zu Berlin 4), auf dessen einer 
Tafel 5) Christus abgebildet ist unter dem Bogen einer 
Nische sitzend zwischen Petrus und Paulus,  eben so 
auf der andern die Maria mit dem Christuskinde zwischen 
zwei Engeln; auf beiden Tafeln erscheinen ganz gleich 
zu den Seiten des Bogens Sol und Luna als Brustbilder, 
 Wernher Maria, in Hoifmannk Fundgruben Th. II. S. 200. 
Desgleichen ein Gedicht vom Leben und Leiden Jesu, ebendas. 
Th. I. S. 144. 
2) Königl. Bibl. Ms. germ. oct. 109. Bild 62. Eine Durchzeichnung 
von Kugler in der Bibl. d. K. Akad. d. Künste 'zu Berlin. 
Vergl. Kugler De Werinhero saec. XII. mouacho Tegernseensi 
 57. 
a) äim. 56. ehemals B. 3. vergl. Jaeck Beschreib. der ölf. Bibl. 
zu Bamberg Th. I. S. XLVI. n. v, a. 
4) I. A. b. 12. (v. Ledebur) Leitfaden für die K. Kunstkammer 
S. 2. ausführlicher beschrieben von Kugler Beschreib. der K. 
Kunstkammer S. 8 H". n. 5. 
b) Abgeb. bei meiner Abhandl. über einige Dcnkm. der K. Museen 
zu Berlin von religionsgesch. Bedeutung (s. oben S. 134.] S. 51; 
bes. abgedr. S. 17. lig. 7.
	        
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