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am Himmel, der durch blaue wellenförmige Streifen he-
zeichnet ist, Sonne und Mond in halber Figur vorgestellt,
beide mit einer Fackel in der Hand, der S01 roth, mit
strahlendem Haupt, die Luna bleich, mit blauen Schatten,
mit der Sichel auf dem Haupt, zwischen ihnen zwei Sterne,-
darunter der Herr ebenfalls in halber Figur. Bei dem-
selben Gegenstand in einem Alten Testament zu Pommers-
felde aus der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts 1) erscheinen
unterhalb eines Halbkreises mit grossen und kleinen Ster-
nen S01 und Luna als Kniestücke: jener ein Mann im
Mantel mit hlossem Hals und der Strahlenkrone, diese
eine langverschleierte Frau mit der Sichel auf dem Haupt.
In den Fresken von St. Savin, einer Abtei in Poitou,
gemalt vermuthlich zwischen 1050-1150 2), sieht man
in den Händen des schaffenden Gottes Sonne und Mond
als blassgelhe Brusthilder, Sol in braunem Rund mit hell-
gelbem Rande, Lunain hellgelbem Bund, über ihr die
Sichel. Der Hortus deliciarum der Herrad von Lands-
perg zu Strassburg aus der zweiten Hälfte des 12. Jahr-
hunderts zeigt, wie schon S. 144. erwähnt ist, bei der
Schöpfung den Sonnengott auf einer Quadriga. Hingegen
in dem Chronieon minus von Zweifalten, welches in astro-
nomischem Zusammenhang die ganzen Figuren des Sonnen-
gottes und der Mondgöttin enthält (s. vorhin S. 142.),
sind sie im vierten der sechs Kreise, welche das Sechs-
tagewerk umfassend die Figur des thronenden Schöpfers
umgeben 3), nur als Gesichter angedeutet, beide von vorne.
Desgleichen als Gesichter in der lateinischen Bibel zu
Erlangen aus dem 12. Jahrhundert 4). Endlich in den
1) S. oben S. 81.
2) Merimäe Peint.
3) B]. 17. a.
4) S. oben S. 81.
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Savin
103.