Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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Mond dunkel scheinen sollte (Jes. 13,  so diesßlben 
am Tage des Gerichts über den Erdkreis ihren Schein 
verlieren werden (Matth. 24. 29. Marc. 13,   denn 
die Ereignisse bei der Kreuzigung wurden als Vorbild 
des jüngsten Gerichts aufgefasst. 
Die Bestätigung und Erweiterung dieser Motive wer- 
den uns spätere Bildwerke an die Hand geben. 
Vom 
neunten 
bisin's 
dreizehnte Jahrhundert. 
i. Seit der Zeit KarPs des Grossen bis zu Ende des 
12. Jahrhunderts finden sich die Figuren von Sonne und 
Mond sehr häufig, vornehmlich in Miniaturen und Elfen- 
beinschnitzwerken. Obwohl gerade in den Carolinischen 
Büchern über die Bilder diese Vorstellung nebst andern 
in die Natur eingehenden Personiiicationen als falsch und 
unbiblisch angefochten wird 1): „sind nicht die Maler", 
heisst es da, „mit der heil. Schrift durchaus in Widerspruch, 
wenn sie Sonne und Mond und den andern Himmels- 
zierden menschliche Gestalt und einen Strahlenkranz um's 
Haupt gebenfi 
Indessen ist auch bei diesem ausgebreiteten Gebrauch 
der Personilication die Darstellung der beiden Himmels- 
körper in voller mythologischer Ausrüstung, wie das heid- 
nische Alterthum sie die Himmelsbahn zurücklegen liess, 
sehr selten und in biblischen Scenen nur ausnahmsweise 
angewandt. Mehr sind es astronomische Bilder, in denen 
diese Götterfiguren einen Platz behauptet haben. Zuerst 
in der lateinischen Bibel KarPs des Kahlen zu Paris ein 
Miniaturbild 2), welches in grossen Dimensionen den 
c. 23. p. 369 sq. 
de 1a France. Pur. 
ornenl. des Mnscr. 
1) Carol. M. De impio imag. cultu Lib. III. 
ed. Heum. s. oben S. 18. 
2) Abgeb. bei Lenoir Monum. des arts etc. 
1840. P1. XI. p. '15. Bastard Peint. "et
	        
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