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Bartoli und Mamachi, geben eine viel zu günstige Vor-
Stellung, während die Arbeit der Lampe nur roh ausge-
führt ist und die Bilder wie verwischt erscheinen: eine
treue Abbildung nach dem Original habe ich meiner Ab-
handlung „über einige Denkmäler der K. Museen zu
Berlin von religionsgeschichtlicher Bedeutnngß 1) beige-
fügt. Was aber den Vorstellungen dieser Lampe an
technischem Verdienst abgeht, wird durch das Interesse
ihres reichen Inhalts ersetzt.
In der Mitte des kreisrunden Feldes sieht man Chri-
stus in Gestalt des guten Hirten, der ein Schaaf auf seinen
Schultern trägt, und unter ihm sowie zu beiden Seiten
im Halbkreise umher sieben Schaafe. Darauf folgt weiter
hinauf aus der Geschichte des Jonas rechts, wie er von
dem Ungeheuer wieder ausgespieen wird und links, wie
er unter der Kürbislaube ruht. Darüber auf der rechten
Seite die Arche mit (ler Taube und auf der Linken eine
Taube. Endlich über dem guten Hirten sieben Sterne:
und rechts und links Sonne und Mond als Brustbilder in
menschlicher Gestalt, der Sol mit der Krone auf dem Haupt,
die Luna mit halbkreisförmig über dem Haupt ausgebreite-
ten Schleier 2). Alle übrigen Vorstellungen sind aus
dem Bildcrkreise des christlichen Alierlhums bekannt.
Der gute Hirte erscheint nach der gewöhnlichen Auf-
fassung: die Schaafe in der Siebenzahl deuten auf die
p. 298. Raoul-Bochette Trois. Mem. sur les antiq. chret.
des catac. p. 185. Bellermann Ueber die ältesten christl.
Begriibnissst-ütten S. 53. O. Jahn Archäol. Beitr. S. 86. Anm. 33.
l) In Niedner's Zeitschrift für die historische Theol. Bd. XVI.
H. I. (zu S. 48.) und besonders ahgedr. Berlin b. Schröder.
1846. (zu S. 14.) lig. 5.
2) Mit Unrecht nimmt Hase in einem an die Acad. des inscript.
erstatteten Bericht (Tüb. Kunstblatt 1829. S. 240.) dieSß Figuren
für Apollo mit der Leier und Juno mit dem Pfau.