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Diptyehon aus der Mitte des 4. Jahrhunderts. Hier sind zum
erstenmal neben seinem Brustbilde auf der einen Seite
(zu seiner Linken) Sonne und Mond, aber ohne mytho-
lßgische Symbolik, nur durch einen Stern und die Sichel
angegeben, auf der andern Seite eine Krone mit sieben
Strahlen, deren Zahl daran erinnert, dass auf antiken
Denkmälern der Sonnengott in der Regel sieben Strahlen
hat I), besser aber auf die sieben Sterne bezogen wird,
welche in dem Gesicht des Johannes (Offenb. l, 16.)
Christus in seiner Rechten hält.
Von der erstern Art, wobei überdies Sonne und Mond
Persönlich in antiker Weise gebildet sind, ist die Dar-
Stellung Christi auf einer berühmten Lampe von gebrann-
te? Erde im Antiquarium des K. Museum zu Berlin 2).
Sie ist oftmals abgebildet 3), zuerst bei Bartoli, zu dessen
Sammlung sie früher gehörte, und ausserdem häufig
Gegenstand der Erörterung gewesen oder doch kürzer
Erwähnt 4). Aber diese Abbildungen, besonders die von
L
l) S. oben S. 122. Creuzer Zur Gemmenkunde S. 179. Anm. 164.
2) Alte Königl. Samml. A. 20. Neuer Catalog, Terracotten n. 1018.
3) Bartoli De lucern. P. III. Tab. 29. Bottar-i Scult. e pitture
sagre T. III. p. 79. vergl p. 77. Mamachi Orig. et antiq.
Christ. T. III. p. 78. vergl. p. 76. not. 3. Grenzer Symb. u.
Mythol. Bilderheft 1819. Taf. VII. n. 2. von Nell Baphonlet,
Actenslüßke zu dem durch Herrn von Hammer wieder ange-
regten Prozesse gegen die Tcmpelherren". Wien, 1820. zu S.
34. Münter Sinnb. I-I. I. Taf. III. n. 39.
4) Von Buonarroti Vasi di vetro p. 7. vergl. p. 3. Passeri
De gemma pastorali, in Gori Thes. gemm. astrif. T. III. p. 90.
vergl. p. 92. Id. in Gori Thes. vet. diptych. T. III. p. 215.
Creuzer Symb. u. Mythol. 2 Ausg. Th. IV. S. 420-423.
(wo sie ausführlich beschrieben wird), 3. Ausg. Th. IV. S. 363.
Schöne Geschichtsforschungen über die kirchlichen Gebräuche
und Einrichtungen der Christen Th. I. S. 310. Münter Sinnb.
H. I. S. 24. und ausführlich S. 64. Kopp. Palaeogr. crit. T. III.