Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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aus der Zeit Sixtus IV. (432-44O). Auch nur leise 
angedeutet findet sich die Personification der Sonne in 
einem Deckengemälde des Cömeterium des Callistus 1), worin 
Jonas dargestellt ist nach der Verschonung Ninive's über 
die Langmuth Jehova's zürnend: die eine Scene, welche 
in Reliefs und Gemälden des christlichen Alterthums häu- 
fig wiederkehrt, zeigt den Propheten ruhend unter dem 
Kürhisbaume, den Gott über ihm emporwachsen liess, dass 
Schatten über seinem Haupte wäre; die andere gegenüber- 
stehende Scene enthält den Fortgang" der Geschichte. 
Gott liess nehmlich den Baum verdorren und, als die 
Sonne aufging, einen schwülen Ostwind kommen: und die 
Sonne stach den Propheten aufs Haupt, dass er ermatlete 
(Jon. 4,  worauf er entrüstet sich den Tod wünschte; 
da sprach Jehova zu ihm: „Dir ist leid um den Baum, 
den du nicht gross gezogen, der als Sohn Einer Nacht 
entstand und als Sohn Einer Nacht dahin war: und mir 
sollte nicht leid sein um Ninive, die grosse Stadtfi Dieser 
Moment, wie Jonas von der Sonne gestochen wird, ist hier, 
und nur dies eine mal, vorgestellt 2): die Sonne erscheint 
als ein Kopf, mit flatternden Haarlocken, umgeben von 
Wolken, aus denen Strahlen auf den Propheten herab- 
schiessen. 
Sonst kommt in den Malereien der Cömeterien, sowie 
in den Mosaiken diese Personification nur noch einmal 
patriarc. bßSIIiCiI Liberiana. Rum. 1839. f. p. 76. 'l'av. LXVIII. 
Iig. 2. 
1) Bosio p. 243. Aringhi T. I. p.551. Bottari T. II. Tav. LXV. 
2) Aringhi (I. c. p. 550), ungewiss, was aus dieser Vorstellung- 
zu machen sei, trägt diese Erklärung nur als Vermuthung vor; 
Bottari aber (I. c. p. 34.) nimmt sie mit mehr Zuversicht auf. 
S0 auch Münter Sinnb. H. II. S. 65. n. 4: "Jonas sich den 
Tod wünschend."
	        
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