Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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seltener die Sonne als Scheibe 1) abgebildet. Bemerkens- 
werth wegen des Hineinragens in das Zeitalter der christ- 
lichen Kunst ist die vaticanische Handschrift des Virgil 
aus dem 4. oder 5. Jahrhundert, worin die Sonne als 
ein Gesicht mit Nimbus und Strahlen, der Mond aber 
zwischen Sternen nur als Sichel erscheint 2). 
Alle diese Abstufungen finden sich auf den Mithras- 
denkmälern mit dem Stieropfer, welche in der Regel oben 
zu beiden Seiten die Figuren von Sonne und Mond ent- 
halten. Zuweilen nehmlich erscheinen dort Sonne und 
Mond zu Wagen 3), der Sonnengott mit vier, die Mond- 
göttin mit zwei Pferden, wie auf dem Belief aus dem 
capitolinischen Speläon im Louvre 4), auf dem Lafrerischen 
Relief zu Rom 5), auf dem Denkmal von Heddernheim 
im Museum zu Wieshadenö)  oder auch der Sonnen- 
gott nur mitzwei Pferden, die Mondgöttin mitzwei Rindern, 
wie auf einem Relief im pioclementinischen Museum T) 
 Die Sonnensclieibe oberhalb der Eos in einem Vasenbilde der 
K. Sammlung zu Berlin b. Gerhard a. a. O. S. 386. 'I'af. IV, 3. 
2) d'Aginc0urt Pitt. 'l'av. XX, 2. (und nach einer Durchzeich- 
nung LXV,  11. 16. 44. 
a) Vergi. Zoega Abhandl. herausgeg. von Welcker S. 169-171. 
4) N0. 92. ehemals 76. abgeb. zuletzt bei Clarac lllusee de sculpt. 
T. II. p. 298 sq. Pl. CCIV. n. 57. Lajard Recherch. sur le 
culte public et. les mysteres de Mithra en orient et oecid. Pl. 
LXXV. s. auch oben Tlx. I. S. 75. Anm. 2. 
h) Zuerst von Lafreri bekannt gemacht in s. Speculum Bomanae 
magniücent. (1564); bei Montfauc. Antiq. expl. T. I. P. 2. 
p. (373 II.) 377. Tab. CCXV. Seel die Nlitlirasgebeimnisse 
S. 238. Taf. IX. (Bei L ajard, dessen Werk, noch unvollendet, 
nur bis Pl. LXXXV mir vorliegt, wird es Pl. LXXXIX ab- 
gebildet sein.) 
6) Annalen des Vereins für Nassauische Alterlhumskunde Bd. I. H. I. 
zu S. 180. Taf. I. (L ajard l. e. Pl. XC.) und bei Creuzer 
Symbol. und lllythol. 3. Ausg. Th.I. H. 2. S. 348. n. 17. Taf. VII. 
7) Zoega a. a. Ü. S. 171. Ebenso auf einem andern Belief das. 
S. 169, nur dass der Wagen des Phöbus vier Pferde hat.
	        
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