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Jedenfalls stehen diese Denkmäler noch jenseits der eigen-
thümlich christlichen Kunst.
Auch nur als Brustbilder werden sie vorgestellt, wie
Sie sammt den übrigen Planetengöttern namentlich auf einem
Zlt Rom gefundenen astronomischen Denkmal, dem Plani-
Sphärium des Bianchini 1) erscheinen; oder als Köpfe 2).
Zuweilen ist die Andeutung der Persönlichkeit so gering,
dass es zweifelhaft sein kann, ob dabei noch an eine Gottheit
oder nur an die wirkliche Erscheinung dieser Himmels-
Körper gedacht wurde, wenn dieselben als Gesichter ge-
zeichnet sind 3).
Denn auch ohne solche Andeutung, bloss nach der
mathematischen Figur sind sie, der blond als Sichel,
Im Louvre n. 271. Clarac Musee de sculpt. T. II. p. 831 sqq.
Pl. CCXLVIII bis: Sol mit 7 Strahlen, Luna mit der Sichel,
sämmtlich mit Nimben. Desgleichen sieht man das Brustbild
des S01 mit Nimbus und 6 Strahlen auf einer ihm geweihten
Ara (Soli sanctissinlo sacrum etc.) im Mus. Gapit. T. IV. p. 77.
auch bei Böttiger Ideen zur Kunst-lllythol. Bd. I. S. 237 f.
Taf. I. Fig. 7; die Inschrift bei Orelli Inscr. lat. n. 1924. vergl.
Beschreib. Bom's III, 1. S. 247. Und das Brustbild des Sol, von
der strahlenden Sonnenscheibe umschlossen, auf einer sabinischen
Vase b. Gerhard a. a. O. S. 384. 391. Taf. I, 1. Creuzer
Symb. u. Mythol. 3. Ausg. Bd. II. H. 3. S. 696. Taf. VI. n. 31.
2) Die Köpfe des Sol und der Luna auf einem Jaspis in der K.
Samml. zu Berlin Kl. III. n. 33. S. 90. Aber der Kopf des
Sonnengottes und der Mond nur als Sichel, mit der Inschrift
S01, Luna ebendas. n. 34. vergl. n. 32. 35.
3) Die Sonne als eine strahlende Scheibe, in welcher Nase, Mund
und Augen angegeben sind, in einem Mosailcbilde, welches
ausserdem die Erde und gegenüber den gestirnten Himmel vor-
stellt, im Museum Chiaramonti, bei Guattani Monum. ant. in-
ed. a. 1786. zu p. LII. Tav. II. Ebenso in einem andern Mo-
saikbilde das. Tav. I. zu p. LI. Der Vollmond mit mensch-
lichem Gesicht auf einer Vase bei Tischbein, b. Gerhard a.
a. O. S. 384. Taf. IV, 8.