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werden, giebt ein Bild von Pharacfs Untergang in einem
Psalterium von italienischer Arbeit aus dem 13. Jahr-
hundert in der K. Bibliothek zu Paris: da sind an die
Stelle des personificirten Abgrundes (des Bythos) zwei
Teufel getreten, welche mit Pfeilen auf Pharao und die
Seinen schiessen 1).
Sonne und Mond.
Sonne und Mond 2) wurden schon im klassischen
Alterthum verschieden dargestellt, je nachdem man an
die Naturcrscheinung oder an die Idee der Lichtgottheit
sich hielt und auch im letztern Fall ergicbt sich eine
Verschiedenheit, sofern die Gottheit mehr oder weniger
vollständig; mit ihren Attributen versehen werden sollte.
Nach der herrschenden Vorstellung von dem Sonnen-
gott und der Mondgöttin (Helios und Selene), wie sie
auf der Himmelshahn sich bewegend gedacht wurden,
fährt jener mit vier Pferden, diese mit zwei Pferden 3).
So waren sie und zwar Helios emporsteig-end und Selene
sich senkend, um nur zwei Kunstwerke von vorbildlicher
l) Waagen Kunstw. u. Künstler in Paris S. 313.
2) Das Interesse, welches eine Monographie der christlichen Kunst-
Vßfälßllllllg von Sonne und Mond gewähren würde, hebt Di-
dron hervor, Annal. archeol. T. IX. p. 180. 182.
5) Ovid. Metam. Lib. ll. v. 153 sq. und Rem. amor. v. 258.
Manil. Astron. Lib. V. v. 3. Von der älteren griechischen
Kunst aber wurde die Luna zu Pferde reitend dargestellt, wie
von Phidias am Fussgestell unter dem Thron des olympischen
Zeus, Pans. V, 11, 3; ebenso auf dem Geliiss mit der Vor-
stellung des Sonnenaufgangs in der Sammlung Blacas bei Ger-
hard Ueber die Liehtgottheiten auf Kunstdenkm. in d. Philol.
u. liistor. Abhdl. der Akad. zu Berlin. Jahrg. 1838. S. 385.
Taf. I, 2. vergl. das. S. 386. 390. darnach bei Creuzer Sym-
bol. u. Mythol. 3. Ausg. Th. II. H, 3. S. 696. Taf. VI. n. 32.