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gleichwie die Planeten, durch Köpfe (29 an der Zahl) an-
gegeben. Jedoch waltet dabei wohl nicht das Interesse
der Personification 0b; sondern es soll, wie es scheint,
durch diese Köpfe, welche nach rechts sehen, während die
Planetenköpfe nach links gewendet sind, nur angedeutet
werden, dass die tägliche Umdrehung des Himmels in
einer der jährlichen Bewegung der Planeten entgegen-
gesetzten Richtung erfolgt.
Wohl aber gehören hierher die Figuren der Erde
und des Meeres in den merkwürdigen Mosaiken aus dem
12. oder 13. Jahrhundert, welche, neuerdings wieder
aufgefunden, ehemals den Chor der Abteikirehe S. Remi
Zu Rheims einnahmen (s. Th. I. S. 28). Man sah dort
auf der rechten Seite vier Quadrate: in der Mitte des
ersten, welches in den Ecken die vier Flüsse des Para-
dieses in menschlicher Gestalt enthielt, das Meer als ein
nacktes Weib mit einem Ruder in der Hand und auf
einem Delphin sitzend, dabei die Worte Terra, Mare;
und in der Mitte des dritten Quadrats, dessen Ecken die
vier Jahreszeiten einnahmen, den Erdkreis als einen Mann,
der an einem Flusse sitzt, mit der Inschrift: Orbis terrae.
Von einem interessanten ltliniaturgemalde mit der
Personification der Luft, des Aer, den die Musen nebst
den Erfindern der Musik umgehen, zu Anfang eines Pon-
tificale zu Rheims aus dem I3. Jahrhundert ist schon
früher (Th. I. S. 243-245) die Rede gewesen.
Seit
dem
dreizehnten
Jahrhundert.
S0 häufig die persönliche Vorstellung von Himmel,
Erde und den Elementen in der vorigen Periode ist, so
selten sieht man sie seit dem 13. Jahrhundert. Theils
erscheint sie noch als Nachwirkung der bisher vorge-
kommenen Personilicationen, theils schon im Zusammen-