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aus deren Mund Strahlen ausgehen. Von diesen Köpfen
Sind die zur Rechten roth, die zur Linken und am untern
Bande grün, die am obern Bande blau gefärbt. Aber,
wie auch der Vergleich mit einer ähnlichen Vorstellung
dieser Handschrift zeigt, auf die wir später (S. 53.)
zurückkommen, es deuten dieselben nicht sowohl die
Elemente selbst an, als die Bewegung, das Anstürmen
der Elemente, daher diese Figuren die Gestalt von Winden
erhalten haben.
Dagegen sind von den Elementen Erde und Meer
in Person vorgestellt aus Veranlassung des nächst folgen-
den Moments, der Auferstehung der Todten, indem sie
erscheinen, wie sie ihre Todten herausgeben zum Gericht,
in späteren Werken der griechischen Malerei, wovon
Vorhin (S. 82 ff.) schon die Rede gewesen ist.
3. Hiernächst sind noch einige Darstellungen meist
einzelner Elemente zu bemerken aus späterer Zeit, welche
keine Beziehung auf die heilige Geschichte haben.
Zuvor jedoch gedenke ich einiger Rundfiguren, die
ursprünglich wohl in einer solchen Beziehung gestanden
haben, nur dass sie nicht mehr erkennbar ist. Es sind
die vereinzelten Figuren aller vier Elemente von Bronze,
vier bis fünf Zoll hoch, vermuthlich aus dem H. Jahr-
hundert, ehemals im Bamberger Domschatz, jetzt im Be-
Sitz des Herrn von Beider in Bamberg 1). Sie sind sitzend
gebildet und haben wahrscheinlich einst an den vier
Ecken eines Reliquienkästchens sich befunden, das von
ihnen getragen wurde: Erde und Meer sind weiblich,
Luft und Feuer männlich; die Erde hat eine Schlange
an der Brust, das Meer giesst eine Urne aus, bei den
Ich habe sie dort (im Sept. 1846) gesehen. Die Beschreibung
des Domschatzes bei v. MurrMerkw. der Fürstbisch. Residenz-
stadt Bamberg S. 92 1T. enthält keine Angabe, welche auf die
ursprüngliche Bestimmung dieser Figuren leiten könnte.