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Himmel und Erde). In der Mitte ist das Bruslbild Christi
als des Weltschöpfers, umher die Elemente in ganzer
Figul) sämmtlich in Runden, zwischen denen man die
Organischen Wesen der Schöpfung, Pflanzen so wie die
Thiere der Erde, des Wassers und der Luft erblickt.
Die Elemente, alle männlich, erscheinen in rothen Ge-
wändern, in dieser Folge:
Ignis
Aör (Christus) Aqua
Terra.
Jedes ist mit seinem Namen versehen ausgenommen das
Feuer, und hat zwei Attribute in den Händen: die
Figur des Feuers hält Sonne und Mond; der Luftgott
ist mit einem Horn (gleich den Windgöttern) und mit
einem kugelförmigen Gegenstand, sei es ein Ball oder
ein Gefäss, vorgestellt; der Wassergott mit einem Ruder
und einer Urne, welche er ausgiesst; die Figur der Erde
hat einen Spaten und eine Blume in den Händen. Ueber-
dies ist jedes Element am Rande seines Kreises durch
eine Zahl bezeichnet 1). Ein Gemälde der Schöpfung
selbst aber findet sich in dem Hortus deliciarum der
Herrad von Landsperg um 1175 (s. Th. I. S. 26), wobei
Luft und Wasser als Aeolus und Neptun vor dem schaffen-
den Gott abgebildet sind 2).
Dagegen mit Beseitigung der mythologischen Per-
sonification nur durch Thiere sollten, wie man vermuthet
hat, die Elemente angedeutet sein in den Malereien der
jüngst abgebrochenen Kapelle zu Ramersdorf bei Bonn 3)
l) Dem Feuer ist beigeschrieben: bis bina bis VIII; der Luft: bis
bina ter XII; dem NVasser ter tria bis XVII (I. XVIII), und der
Erde: ter triu Ler XXVII.
2) Engelhardt Herrad von Landsberg S. 29.
s) Schnaase Die Kirche zu Ramersdorf in KinkePs Taschenb.
Vom Rhein 1847. S. 210. Kugler Haudb. der Malerei von
Burckh. Th. I. S. 194.
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