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Dagegen lässt sich
Denkmälern vom 10ten
die
bis
Darstellung der Elemente in
ins l3te Jahrhundert nach-
weisen.
i. Zuerst bei der Schöpfung oder doch mit Be-
ziehung auf dieselbe. S0 enthält ein Bamberger Evan-
geliarium 1), vermuthlich aus dem Ende des zehnten Jahr-
hunderts, vor dem Evangelium Johannis ein Gemälde,
welches dessen Anfang veranschaulicht: da erscheint Chri-
stus auf der Weltkugel thronend mit der Ueberschrift:
„im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott
und Gott war das Wort", und mit der Unterschrift, welche
die Mitte der Weltkugel einnimmt: „alles ist durch das-
selbe gemacht und ohne dasselbe ist nichts gemachtß;
darunter sieht man als Anfang des Evangelium die Taufe
des Johannes, die Weltkugel aber ist durch die Ele-
mente
Ignis
Mare
Aer
Terra
sammt Sonne und Mond kenntlich gemacht. Nehmlich
oben in einem Krcisausschnitt erblickt man zur Rechten
Christi das Feuer, eine halbnackte weibliche Figur, auf
der andern Seite die Luft, eine geflügelte männliche
Figur, welche die eine die Sonne, die andere den Mond
(ein braunes und ein gelbes Gesicht mit Strahlen) auf
der Hand halten; unten erscheint das llleer, eine männ-
liche Figur mit einem Fisch, und die Erde, weiblich,
mit einem nackten Menschen in der Handg). Hingegen
A. II. 18. Vergl. Jaeek Vollst. Beschreib. der ölPent-l. Bibliolh.
zu Bamberg Th. I. S. XIV. Waagen Kunstw. u. Künstler in
Deutschland Th. I. S. 94.
2] Hieran schliesst sich eine verwandte, jedoch einfachere, Dar-
stellung ebenfalls vor dem Evang. Joh. mit den Figuren von
Erde und Meer in einem Evangeliarium des 12. Jahrh. aus
Niedermiinster in München, s. Oben 5- 79-
Piper, lllylhnl. n. Symbol. d. rhr. KunSl. l. 2. 7