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stellung gekommen. Erstens durch die Götter, die über
sie oder in ihnen herrschen. S0 erscheinen sie gerade
auch in Beziehung auf die Entstehung des Menschen in
Reliefs mit der prometheischen Menschenhildung, wie auf
dem Sarkophag im Capitolinischen Museum 1), an dem
man auch die Figuren von Adam und Eva zu erkennen
geglaubt hat 2). Da sieht man an der Vorderseite die
Bildung des menschlichen Körpers durch Prometheus und
seine Belebung durch Minerva; zuvor aber die Voraus-
setzungen dessen, die vier Elemente als Urstoife des
menschlichen Körpers 3) und als Zeichen seiner Beseelung
Amor und Psyche sich umarmend; die Elemente sind
durch ihre mythologischen Repräsentanten vorgestellt:
das Feuer durch die Schmiede Vulcans, das Wasser durch
den Ocean mit dem Ruder und Seedrachen, die Luft durch
den Gott der Winde, der aus einer Muchel bläset, und
die Erde durch die Gäa mit dem Füllhorn und zwei
Genien4). Andererseits werden die Elemente ange-
1) Mus. Capit. T. IV. Tab. 25. O. Müller Denkm. der alten
Kunst 'I'af. 72. n. 405.
2) S. oben in d. Vorr. zum 1. Th. S. XXII.
3) So erklärt Foggini Mus. Capit. l. e. p. 116-118. (er nimmt
aber den Windgott für einen Triton im Geleit des Meergottes
und findet statt dessen die Luft durch den Sonnengott das
ist vielmehr die Eos angezeigt.) O. Müller IIandlJ. der
Archäol. S. 396. A. 3. 3. Aull. S. 638. Platner Beschreib.
Roms III, 1. S. 190 f. Dagegen will Böttiger Ideen zur
Kunstarchüol. Th. II. S. 376. darin nach Zoegu eine Allegorie
des menschlichen Lebens, seiner Berufsarten erkennen.
4) Aelmlich auf dem Sarkophag mit der prometheischen Menschen-
bildung im Museum zu Neapel, s. oben S. 50. Anm. 6. S0
scheint auch der Fall des Phaeton Veranlassung gegeben zu
haben, die durch den unregelmässigen Lauf der Sonne in Un-
ordnung gerathenen vier Elemente vorzustellen, wie in Betreff
des Sarkophags aus Villa Borghese Winckelmann vermuthet, s.
oben S. 50. Anm. 4.