Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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stellung gekommen. Erstens durch die Götter, die über 
sie oder in ihnen herrschen. S0 erscheinen sie gerade 
auch in Beziehung auf die Entstehung des Menschen in 
Reliefs mit der prometheischen Menschenhildung, wie auf 
dem Sarkophag im Capitolinischen Museum 1), an dem 
man auch die Figuren von Adam und Eva zu erkennen 
geglaubt hat 2). Da sieht man an der Vorderseite die 
Bildung des menschlichen Körpers durch Prometheus und 
seine Belebung durch Minerva; zuvor aber die Voraus- 
setzungen dessen, die vier Elemente als Urstoife des 
menschlichen Körpers 3) und als Zeichen seiner Beseelung 
Amor und Psyche sich umarmend;  die Elemente sind 
durch ihre mythologischen Repräsentanten vorgestellt: 
das Feuer durch die Schmiede Vulcans, das Wasser durch 
den Ocean mit dem Ruder und Seedrachen, die Luft durch 
den Gott der Winde, der aus einer Muchel bläset, und 
die Erde durch die Gäa mit dem Füllhorn und zwei 
Genien4).  Andererseits werden die Elemente ange- 
1) Mus. Capit. T. IV. Tab. 25. O. Müller Denkm. der alten 
Kunst 'I'af. 72. n. 405. 
2) S. oben in d. Vorr. zum 1. Th. S. XXII. 
3) So erklärt Foggini Mus. Capit. l. e. p. 116-118. (er nimmt 
aber den Windgott für einen Triton im Geleit des Meergottes 
und findet statt dessen die Luft durch den Sonnengott  das 
ist vielmehr die Eos  angezeigt.) O. Müller IIandlJ. der 
Archäol. S. 396. A. 3. 3. Aull. S. 638. Platner Beschreib. 
Roms III, 1. S. 190 f.  Dagegen will Böttiger Ideen zur 
Kunstarchüol. Th. II. S. 376. darin nach Zoegu eine Allegorie 
des menschlichen Lebens, seiner Berufsarten erkennen. 
4) Aelmlich auf dem Sarkophag mit der prometheischen Menschen- 
bildung im Museum zu Neapel, s. oben S. 50. Anm. 6.  S0 
scheint auch der Fall des Phaeton Veranlassung gegeben zu 
haben, die durch den unregelmässigen Lauf der Sonne in Un- 
ordnung gerathenen vier Elemente vorzustellen, wie in Betreff 
des Sarkophags aus Villa Borghese Winckelmann vermuthet, s. 
oben S. 50. Anm. 4.
	        
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