Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

88 
Urheber der Lehre von den vier Elementen genannt. 
Dabei verwahrten sich allerdings die christlichen Apolo- 
geten wider die theologisch-phil0s0phische Bedeutung 
der Elemente als Prineipien der Dinge 1), gleichwie gegen 
ihre mythologische Erhebung (s. sogleich S. 94  Aber 
als physische Lehre wurde die Annahme derselben als 
Grundbestandtheile der Dinge anerkannt.  Man fand 
sie auch im Alten Testament bezeichnet nach dem Vor- 
gang jüdischer Erklärer 2), indem man die vier Farben 
an den Teppichen der Stiftshütte namentlich dem Vor- 
hang vor dem Allerheiligsten, so wie am Gewand des 
Hohenpriesters,  Hyacinth (blauer Purpur), rother Pur- 
pur, Coccus (carmesinrolh) und Byssus (weiss) 3),  auf 
die vier Elemente deutete 4).  Der Unterschied der 
kirchlichen Auffassung von der des heidnischen Alterthums 
bestand darin, dass man die Annahme von vier Ele- 
menten der Lehre von der Schöpfung unterordnete. 
Die Kirchenlehrer knüpften auch an die Geschichte 
der Schöpfung in der Genesis die Lehre von den vier 
Elementen an:  worin sich gewiss nichts erzwungenes 
finden lässt, wenn man die gleiche Art, wie Varro dieselben 
ableitet, vergleicht. Man sagte: Bei Nennung von Himmel 
und Erde seien Wasser, Luft und Feuer nur verschwiegen, 
I) Justin. Cohort. ad Graec. c. 4. p. 9. d. Clemens Cohort. 
ad. gent. c. 5. p. 55 sqq. ed. Pottei. Lactant. Div. Instit. II, 13. 
2) Philo De vit. Moys. Lib. III. p. 148. lin. 36 sqq. Vol. II. ed. 
hlemgey. Joseph. Ant. Jud. Lih. III. c. 7. S. 7. p. 156. T. I. 
ed. Haverc. 
a) 2 Mos. 26, 1. 31. 36. 27, 16. und 36, 8. 35. 37. 38, 18.- 
28, 5. 6. 15. und 39, 2. 3. 5. 8. 
4) Origen. in Exod. Hom. XIII. c. 3. Opp. T. II. p. 177. Theo- 
doret. Quaest. LX. in Exod. Opp. T. I. p. 165. ed. Schulze. 
Hieronym. Ep. 64. ad Fabiolam (vom J. 397) c. 19. Opp. 
T. I. p. 364. b.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.