Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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Formen der Elemente galten, deren fünf annahmen 1). 
Die erstere Annahme ist, wenn auch die Principien anders 
bestimmt wurden, herrschend geblieben in der physischen 
Philosophie der Griechen: sie ist namentlich von Plato 2) 
und den Stoikern 3) aufgenommen; auch von Aristoteles, 
nur dass dieser die vier Elemente auf die Welt des 
Vergehens beschränkt und verschieden von ihnen als 
fünften Körper den Aether bestimmt, der unter dem Ma- 
teriellen das allein Göttliche sei 4).  Daneben bestand 
die Eintheilung der Welt in Himmel oder Aether und 
Erde, welche man pantheistisch als Ursprung aller Dinge 
auffasste,  wie sie bei Euripides als Erzeuger besungen 
werden b). Und man leitete die eine Eintheilung aus 
der andern ab. Denn Varro, wie er die Welt in Himmel 
und Erde theilt, so begreift er unter dem erstern den 
Aether und die Luft, unter der letztern das Wasser und 
das Trockene ü). 
3. In der Kirche bezog man sich auf die griechi- 
schen Philosophen, insbesondere wurde Empedocles als 
1) S. Boeckh Philolaos S. 160-162. 
i) Plat. Tim. p. 31. b ff. 48. b ff. 53.1) ff. 81. d. 82. a.; obwohl 
er bei Entwickelung des pythogoreischen Gedankens von den 
regelmässigen Körpern als Formen der Elemente ein fünftes 
(den Aelher) anzudeuten scheint, p. 55. c. 
a) S. Bitter Gesch. der Philos. Th. III. 2. A. S. 612 11'. Krische 
a. a. O. S. 465. 467. 
4) Aristot. De caelo I, 3. p. 270. b. ed, Acad. Boruss. Vergl. 
Zeller die Pliilos. der Griechen T11. II. S. 461-464. 
5) E uripid. Fragm. incert. trug. n. 174. p. 409. T. IX. ed. Matth. 
n. 161 (990). p. 483. ed. Wagner: 
Aiääpa m22 Foüml mivraw ysväruguv dsiäw. 
Ebenso Virg. Georg. II, 325 sq.: 
Tum Pater omnipotens fecundis imbribus Aether 
Conjugis in gremium laetae descendit. 
o) Varro bei Augustin. Civ. dei VII, 6.
	        
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