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welche Himmel (oder Sonne und Mond), Erde und Meer
in Person vorgestellt enthalten.
Einen Uebergang zu der Lehre von den vier Ele-
menten macht die Erwähnung des Feuers vom Himmel
oder des Feuers, welches von Jehova ausging 1), theils
als ein Gnadenzeichen, ein Gott wohlgefälliges Opfer zu
verzehren, wie bei dem ersten Opfer Aarons, dem Opfer
zur Einweihung des Salomonischen Tempels, dem Opfer
des Elia (3 Mos. 9, 24. 2 Chron. 7, 11. 1 Kön. 18,
theils als ein Strafmittel, Sünder zu vertilgen (3 Mos. 10, 2.
4. Mos. 16, 35. 2 Kön. 1, 10. 12. wie auch im
zweiten Briefe Petri das Feuer als das Element genannt
wird, worin Himmel und Erde am Tage des Gerichts
aufgelöset werden (2 Petr. 3, 7. 10. Hieraus
lassen sich, da die Vögel des Himmels auf das Element
der Luft deuten, die vier Elemente zusammenstellen. Doch
ist die Zusammenstellung in der heiligen Schrift selbst
nicht ausdrücklich gemacht.
Vielmehr ist die Lehre von den vier Elementen
aus dem heidnischen Alterthum auf die Kirche überge-
gangen.
2. Nachdem in der ionischen Philosophie einzelne Ele-
mente zum Princip derDinge erhoben waren, stellte zuerst
Empedocles die Lehre auf von den vier Elementen, Feuer,
Luft oder Aether, Wasser, Erde, die er für Wurzeln aller
Dinge und für göttlich, das heisst unvergänglich, erklärte 2);
wogegen die Pythagoreer, namentlich Philolaus, nach der
Zahl der regelmässigen Körper, welche ihnen für die
Beide Ausdrücke zusammen bei Hiob l, 16: Feuer Gottes fiel
vom l-Iinlmel.
2) Empedocl. v. 56. p. 92. Karsten. Vergl. Krische Die
theolog. Lehren der griech. Denker S. 125.