Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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liehen Glieder, die sie verzehrt hatten, wieder von sich 
gehen zum jüngsten Gericht. 
Ich schliesse hieran die Erwähnung einer Scene, 
die in der griechischen Kirchenmalerei 1) angeordnet ist 
als Versammlung aller Geister zum Lobe des Herrn nach 
dem 148sten Psalm: inmitten des Himmels mit Sonne, 
Mond und Sternen wird Christus vorgestellt, thronend, 
umgeben von den neun Engelchören; umher stehen die 
Worte: „alles was Odem hat, lobe den Herrn" (Ps. 150, 
 darunter auf Wolken die Ordnungen aller Heiligen; 
weiter unten Bäumc mit Früchten und Vögeln und noch 
tiefer die Thiere der Erde. Ein sehr vollständiges Ge- 
mälde nach dieser Anweisung schmückt die Vorhalle der 
grossen Kirche von lviron auf dem Berge Athos 2). Da 
sind die Engelchöre eingeschlossen einem breiten qua- 
dratischen Streifen mit den zwölf Zeichen des Thier- 
kreises, um welche sich eine Inschrift hinzieht aus dem 
148. Psalm (v. 2-12), die Aufforderung: „Engel, Sonne, 
Mond, Sterne lobet den Ilerrn; lobet ihn Himmel, Luft, 
Feuer, Hagel, Schnee, Nebel, Sturmwind; lobet ihn Berge 
und Hügel, Fruchthäume und Cedern, wilde Thiere, Gewürm 
und gefiederte Vögel; Könige und alle Völker, Jünglinge 
und Jungfrauen, Alle sammt Knaben sollen seinen Namen 
feiern? Alles dies wird auch in dem Gemälde vor Augen 
gestellt: es vereinigt sich zum Lobe des Herrn die ganze 
belebte und unbelebte Natur, die hier ein Bild der Wirk- 
lichkeit ist. Dabei erscheint aber auch die Erde (1; 137) 
in Gestalt eines blühenden jungen Mannes, nackt, aus 
voller Brust in eine Trompete stossend, woraus das Lob 
Gottes erschallt. 
I) lbid. p. 
1) Ibid. p. 
Vol VI. 
234-236. 
237. sq. not. 
p. 40-43. 
und Did ron Annal. 
archäol. 
Vol. 
164.
	        
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