Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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leib, den Stamm eines Baumes haltend, der innerhalb 
des Regenbogens sich ausbreitet,  ebenfalls eine An- 
deutung des Paradieses. In demselben steht Christus, 
mit einer goldenen Kugel in der Rechten und mit der 
Linken einen Ast des Baumes fassend: es soll wohl der 
Baum der Erkenntniss und vielleicht auf die Sage hin- 
gedeutet sein, dass aus dessen Holz der Kreuzesstamm 
genommen sei. Die auf der folgenden Seite stehende 
Inschrift giebt nur die Erläuterung, dass Christus, der 
die Welt in seiner Hand hält, im Paradiese wandelt und 
die vier mystischen Ströme desselben, das vierfache Evan- 
gelium, über den Erdkreis sich ergiessen lässt: 
Pax, honitas, virtus, lux et sapientia Christus. 
Signifernm supra tenet et generale, quod infra: 
Hac ope divina paradysi calcat amoena. 
Et velut hic stando, victoris signa gerendo  
und so weiter (s. unten 5.  Dagegen Christus in 
der Herrlichkeit, die er am Anfang beim Vater hatte, ist 
Gegenstand eines kleinen Bildes in der andern Hand- 
schrift, einem Evangelistarium des 12. Jahrhunderts ehe- 
mals im Kloster Niedermünster 1). Es findet sich zu 
Anfang des vierten Evangelium: die vier Ecken des Ge- 
mäldes, welches den Evangelisten Johannes darstellt, ent- 
halten in Runden Scenen aus dem ersten Kapitel seines 
Evangelium, zur Veranschaulichung folgender Stellen, 
welche jedesmal beigeschrieben sind: 
Der Sohn Gottes beim Vater Die Predigt; des Jühannes 
(JohA,   (Joh. 1, 6. 7.) 
Die Erscheinung Christi voll Gnade Das Christuskind in der Krippe. 
(Joh. l, 14.) (Joh. 1, 14.) 
1) Cim. 54. ehemals B. 1. Es verdient bemerkt zu werden, dass 
in der Darstellung der Kreuzigung, welche diese Handsghrifg 
Bl. 3. enthält, zwar Sonne und Mond, aber nicht Üceanus und 
Tellus vorgestellt sind.
	        
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