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welche von den Symbolen der Evangelisten umgeben ist,
sieht man Christus, die beiden Hände erhoben, mit einem
Buch in der Rechten, neben seinem Haupte sind die Buch-
staben A 52: ein Seraph steht zu beiden Seiten. Ober-
halb jener Symbole aber erscheinen Sonne und Mond in
halber Figur; unten sind in ganzer Figur, zur Linken
der Oeean, der mit der Rechten eine Urne, mit der
Linken den Kopl' eines Seethiers halt; zur Rechten die
Tellus, die in der Linken ein Füllhorn hält und ein Kind
an der Brust hat, beide sitzend und halbnackt. Dazu
gehört folgende Inschrift:
Hie residet Christus Virtutum stemmate septus.
Es ist also Christus in der Mitte des Weltalls thronend,
umgeben von den Mächten des Himmels; seine Herrlich-
keit aber verkündigen die Evangelisten, welche in den
vier Ecken der Tafel sitzend und schreibend gebildet sind.
Unter den Handschriften ragen zwei hervor aus der
zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts. Die eine ist ein
Messcanon ehemals zu Metz, jetzt in der K. Bibliothek
zu Paris 1), worin zu den Worten „Heilig, heilig, heilig
ist der Herr Gott Zebaoth Hosianna in der Höhea
in einer Mandorla Christus vorgestellt ist, thronend auf
der Himmelskugel, mit einer Kugel und einem Buch in
den Händen. Zu beiden Seiten erscheinen oben zwei
Seraphim; unten die sitzenden Figuren von Erde und
Meer: links der Oceanus, ein halbnackter Mann, der mit
der Rechten ein Wassergefäss, in der Linken einen Fisch
hält und zu dessen Füssen der Kopf eines Wallfisches
hervor-ragt; rechts die Tellus, ein halbnacktes Weib, an
dessen Brüsten zwei Kinder saugen. Da sind Erde und
Meer personificirt und der Himmel durch die Seraphim
repräsentirt, um eine Anschauung zu geben von den
1) Nachgebild. bei Bastard Peint. et ornem. des Mss. Franc.
(Livrais. IX.) Pl. 126.