Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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andere weibliche Figur über einem, wie es scheint, mit 
Wasser gefüllten Becken ihr darreicht. Die Erklärung 
der ganzen Scene giebt ein Prophet, der am Eingang 
der Grotte sitzend zu zwei vor ihm stehenden Männern 
spricht, alle drei mit einem Stabe in der Hand; ein 
Schild, auf den er seine Füsse setzt, enthält seine Worte 1): 
„Die Jungfrau gebiert heute den Ueberwesentlichen, und 
die Erde giebt die Höhle dem Unerreichbaren, die Engel 
preisen mit den Hirten und die Weisen wandern mit 
dem Stern; denn um unsertwillen ist als Kind geboren 
der Gott vor Ewigkeit". Das ist der Text eines Gesanges 
(des Kontakion) aus der griechischen Liturgie des Weih- 
nachtsfestes 2). 
2. Eigenthümlich ist auch, aber mit einem entgegen- 
gesetzten Motiv, die Scenerie für die Taufe Claristi, welche 
das Kuppelgemälde des Baptisterium von S. Laura auf 
dem Berge Athos vorstellt 3). Christus, auf dessen Haupt 
Johannes der Täufer seine Rechte legt und auf den die 
Taube herabschwebt, steht auf einem rothen Felsen, der 
mitten im Fluss in gleicher Linie mit dem Wasser sich 
erhebt und von dessen vier Ecken eine Schlange zischend 
auf ihn losschiesst (eine Darstellung, die häufig ist in 
griechischen Mosaiken und Fresken). Das ist also zwar 
nicht die Erde, aber es sind die dämonischen Mächte 
der Erde, welche gegen den Sohn Gottes ihre ohnmäch- 
tige Wuth auslassen. Hingegen zur Linken Christi er- 
In Cursivschrift: ü 7101995110; ariusgou 1611 {nsgoüamy rizru xai 
i 9117 16 dmilazou 155 cingogi-rq) ngugdygp, 577,510, [und nowg- 
uwv 6050109101701, yoiyon Jä ysrd ägigo; JJMHOQOgQ-y Jg 54,45; 
7:29 iysvriün naodiov väou 6 1196 aiuiuwv äsö; (nicht rmrgög, 
wie in der gedruckten Beschreibung steht). Die Ußberschrift. 
des Gemäldes mit grossen Buchstaben lautet: 17 yäwvmng 1017 
    
Menaea, Decemb. ed. Venen. 1819. 4". p. 249. col. 2, 
Didron Manual (Piconogr. chröt. grecq. et lat. p. 165, um,
	        
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