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andere weibliche Figur über einem, wie es scheint, mit
Wasser gefüllten Becken ihr darreicht. Die Erklärung
der ganzen Scene giebt ein Prophet, der am Eingang
der Grotte sitzend zu zwei vor ihm stehenden Männern
spricht, alle drei mit einem Stabe in der Hand; ein
Schild, auf den er seine Füsse setzt, enthält seine Worte 1):
„Die Jungfrau gebiert heute den Ueberwesentlichen, und
die Erde giebt die Höhle dem Unerreichbaren, die Engel
preisen mit den Hirten und die Weisen wandern mit
dem Stern; denn um unsertwillen ist als Kind geboren
der Gott vor Ewigkeit". Das ist der Text eines Gesanges
(des Kontakion) aus der griechischen Liturgie des Weih-
nachtsfestes 2).
2. Eigenthümlich ist auch, aber mit einem entgegen-
gesetzten Motiv, die Scenerie für die Taufe Claristi, welche
das Kuppelgemälde des Baptisterium von S. Laura auf
dem Berge Athos vorstellt 3). Christus, auf dessen Haupt
Johannes der Täufer seine Rechte legt und auf den die
Taube herabschwebt, steht auf einem rothen Felsen, der
mitten im Fluss in gleicher Linie mit dem Wasser sich
erhebt und von dessen vier Ecken eine Schlange zischend
auf ihn losschiesst (eine Darstellung, die häufig ist in
griechischen Mosaiken und Fresken). Das ist also zwar
nicht die Erde, aber es sind die dämonischen Mächte
der Erde, welche gegen den Sohn Gottes ihre ohnmäch-
tige Wuth auslassen. Hingegen zur Linken Christi er-
In Cursivschrift: ü 7101995110; ariusgou 1611 {nsgoüamy rizru xai
i 9117 16 dmilazou 155 cingogi-rq) ngugdygp, 577,510, [und nowg-
uwv 6050109101701, yoiyon Jä ysrd ägigo; JJMHOQOgQ-y Jg 54,45;
7:29 iysvriün naodiov väou 6 1196 aiuiuwv äsö; (nicht rmrgög,
wie in der gedruckten Beschreibung steht). Die Ußberschrift.
des Gemäldes mit grossen Buchstaben lautet: 17 yäwvmng 1017
Menaea, Decemb. ed. Venen. 1819. 4". p. 249. col. 2,
Didron Manual (Piconogr. chröt. grecq. et lat. p. 165, um,