Volltext: Das höfische Leben zur Zeit der Minnesinger (Bd. 2)

Reliquien und Amulette. 
Rosse. 
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der Feind einen Hieb zwischen Schild und Körper führen und den 
linken Arm treffen kann 1). In der höchsten Noth riss man auch 
den Schildriemen ab, wand ihn um die linke Hand und eilte so dem 
Gegner entgegen?) 
Der Schild ist der Hauptschutz des Ritters im Kampfe; so lange 
er ihn noch hat, ist seine Lage keine verzweifelte. Man hat deshalb 
dieses Rüststück immer sehr hoch geachtet (vgl. Mhd. Wtb. IP, 
131). Aber auch der göttliche Schutz war dem Ritter von Nöthen; 
man suchte sich seiner zu versichern, indem man Wunderkräftige 
Reliquien in die Kleider einnähte 3), oder Amulette mit heilbringen- 
den Sprüchen bei sich trug 4). 
Das Ross des Ritters (dextrarius 5), afr. destrier) ist im Gegensatz 
zum Pferd Ü) oder gar zum Runzit 7) ein überaus kräftiges, ausdauern- 
des, stattliches Thier. Besonders berühmt waren die spanischen Pferde S). 
1) Huon de Bord. p. 63: Entre 1a guice et 1a main dont le tint Parrni le 
kente si grant cop le feii Qu'eseu et brac fait voler ens Perbi. 
2) Chev. as -ij- espees 4690: Puis sont isnelement salli En pies et les escus 
osterent De 10r 001 puis enuoleperent Des guinches lor senestres mains; 5788: 
Des cols ont les escus ostes, s'ent0rte1erent entor les mains Les coroies por grever 
mains, (Tandui sauoient (Pescremie; cf. 9993. 
3) Rabenschl. 651: Wie er (Dietrich) sich erwerte, Daz tuon ich iu knnt: 
Od Waz in ernerte, Daz sult ir hteren hie ze Sbunt. Daz tete ein hemd sidine, Daz 
truoc er nnder dem halsperge sin. (652) Dar in vier heiltuom lagen Versiglet 
alle zit, Diu sin vil vaste phlägen, Swenne er reit in den strit. 
4) Wigal. p. 116; 3: Der priester strihte im umbe sin swert Einen brief, der 
gap im vesten muot, Für elliu zouber was er guot; p. 188, 30: D6 was gewarnet 
der junge man Mit einem brieve, der im wart Gestrieket an siner vart Umbe sin 
swert mit gebete Und mit dem kriuze, daz er tete Für sich, dö er ze dem tor in 
gie. Da von getorste der tievel nie Zuo im komen naher baz. Vil sere schühte 
den heiden daz.  Der Eremit sagt zu Aiol (Aiol 455): Quant iou estoie ioue- 
nes -j- brief portai, Ne fu onques mieudre ne rüert ia mais. Li non de J esu Crist 
i sont tout uraiP schenkt ihm den Zettel und (463) 'Desor 1c destre espaule li 
sailaZ  Vgl. Itin. Reg. Ric. lib. I, c. 48. 
5) Chron. Colmar. 1298: Habebat et multos, qui habebant dextrarios, id est 
equos magnos, qui inter equos connnunes quasi Bucelahalus Alexandri intßr aÜOS 
eminebant. 
6) Erec 3058: Sinen knaben er Seite, Daz man im sin ros bereite Und ir phärt 
der fi-0uwenEniten.  Vgl. Matth. Paris 1245: Der-Abt von Cluny schenkt dem Papste 
Triginta palefridos et ciesiderabiles et convenienter phaleratos cum totidem equis 
clitellariis, quos sunnnarios (mhd. soumaere, Saumthiere) vocamus'. 
7) Parz. 779, 3; 647, 2. 
8) Eneit p. 34, 25: Manich güt kastelän, Snel unde wol getan Und manich 
schöne i-avit.  Vgl. Parz. 121, 24; 157, 26; 210, s; Willeh- 42. 17-  Parz. 400, 
4: Ein rävit von Späne höch Reit der künec Vergulaht.  Vgl. Erec 2327; Cröne 
490 ff.; Mai u. Beafi. p. 109, 27. 
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