Handhabung des Schildes.
satzung zur äussersten Gegenwehr entschlossen sei 1). Im Felde hing
man die Schilde vor die Zelte 2); man stellt auch die der Kampflusti-
gen aus und überlässt es dem Fremden, einen zu berühren und so
dessen Herrn herauszufordern 3); endlich werden der Besiegten Wappen-
schilde in Klöstern aufgehängt (Lanc. I, 24584 Hi).
Man hing, wie schon bemerkt, mit einem Riemen den Schild an
den Hals 4) und fasste mit der linken Hand die Handhaben und zwar
so, dass die Hand gegen den oberen Abschnitt des Schildes gekehrt
War, drückte ihn vor die linke Brust 5), dass Brust und Knie gedeckt
Waren Ü), der Schildrand den Hals des Pferdes erreichte 7) und bis zum
unteren Rande des Helmes langte. Diese Stellung ist es meines Erachtens,
welche afr. „n1ettre Yescu en chantel" genannt wird S). Beim Anprall WUT-
den oft die Schilde so erschüttert, dass die Bänder und Riemen rissen
oder die Lanze durchbohrte den Schild und traf zugleich den Körper des
Gegners 10), oder wenigstens seine Hand"). Beim Schwertkampfe ist
es rathsam, den Schild fest an die Brust zu pressen, da sonst leicht
1) HTroj. 3662: Und hingen ir schilde her vur Oben an die zinnen Dez her
wart des innen, Daz sie zu gewer gingen. Lanc. I, 47023: Si brachten binnen
mure die gaste Ende sloten hare porten vaste Ende hingen doe IUEO hare scilde
Alse volc dat hen weren wilde.
2) Lenz. 5438: Vil W01 gepareliret Was diu prwelüne her Mit hundert sehilten,
niht mer; Die hiengen nüch ein ander gar Mit fremden wäfen missevar: Si lühten
an daz grüene gras.
3) Durmars 9386: As fenestres del palais voit c- escus qui i pendoient Et
trestot arengie estoient. Dedens le palais ensement En pendoient bien plus de
sent. Der Herausforderer muss mit dem kämpfen, dessen Schild er mbatra" (9486).
4) Durmars 3441: Son escu prent, Par 1a guige 2m son col pent.
5) Troj. 30888: Er hebe für die linke brust Gedrücket einen tiuren schilt.
6) Dunnars 3513: Lor piz et lor genoz cousirent De fors escus que tost sai-
sirent, En chantel les orent tornes.
7) Percev. 2631: Coment il doit son escu prendre -1- petit le fait zwzmt pendre
Tant c'al col del ceval se goint.
8) Durmars 1420: Et par les enarmes de soie A mis son escu en chantel;
6972: En chantel portet Pescn d'or; 7307; 7280; 7862; 10040: I1 tient son escu en
chantel, Sor son ehief a ehne dore.
9) Frauend. p. 209, 9: Er stach mir abe dem arme min Den schilt, daz a1 di
rieinen fin Brästen, als ein donerslac Diu tjost erhal: der schilt gelac. Part.
13712: Partonopieren üf den schilt Der beiden sö geswinde stach, Daz der ge-
steinte horte brach, Dir mite er was geriemet W01, Und dem der schilt gezierde
vol Wart dä gevellet üf daz gras.
10) Lanz. 1518: Eim degen er üf den schilt erriet Gegen den vier nageln hin.
Er stach in gein dem herzen in Durch beide halspercwende.
11) Rom. de Troie 14105: 1351116 131169 grosse et trenehant Li vait doner un
colp si graut Que les es de Pescu parcierent Et les manicles desmaillierent. A poi
les dcus deiz de 1a nmin Ne li trencha. trestot de plain.