Helmschnürrr.
Kostbarkeit der
Rüstung
aus Seide 1) und sind am Halse festgeknotet, so dass man durch einen
geschickten Stoss mit der Lanze, der den Gegner grade unter dem
Kinnbein traf, die Hehnstricke nicht allein zersprengen 2), sondern auch
den Helm abreissen und ihn auf der Lanzenspitze entführen konnte 3).
Diese gefährdete Stelle wurde deshalb besonders noch mit dem
Schilde gedeckt 4). Später befestigte man den Helm mit kleinen
Ketten 5), die wenigstens doch nicht so leicht als die Seidenschnüre
zerrissen.
Die Rüstung des Ritters war" nun vollendet; vom Kopfe bis zum
Fusse War er mit Eisen umgeben. Ein solcher Anzug, zumal das
Hauptstück desselben, der Halsberc, war sehr theuer"). Von der Rü-
stung des Ortnit (1l2)l1eist es: "lllunfzic tüsent niarc geltes ist diu brünne
wert"; sie wird später von WOlfdlGtIlCh erworben und von ihm dem Kloster
Tischen (Dijon?) in Burgund, in dem er als Mönch seine letzten Jahre
lebt, vermacht. Dort erkauft sie für 50000 Mark die Königin Seburc
sluoger Volkere, daz im! diu helmhant Stuben allenthalben zuo des sales want
Parton. 8826: Vnd zu sluc im die riemen gare, Da der helm mite gebunden was.
1) Eneit p. 160, 16: Die snüre waren side, Da mite man in ane bant.
Parz. 443, 21: Einen helm er in der hende Fuorte, des gebende Waren snüere
sidin. Ortnit 181: Sin rieme was ein horte, Den hehn er üf gebant. Alix.
p. 41, 19: Ä las d'or et de soie atacies et noes. Gui de Nant. p. 31: Puis li
lachent hiaume, dont li cherclez (Druck; cheicles) luist cler; Ä bontons jaserans
li ont fait bien fermer. Vgl. vdI-Iagen, Bildersaal, T. VIII. XIII". XV etc.
2) Parz. 444, 19: Daz ein tjost als eben fuorRcht in den stric der hehnsnuor.
Er traf in da man lmht den schilt, Sö man ritterschefte spilt; cf. 597, 28v-Parton.
5728: Den (helm) traf er mit dem swerte S6 vaste, daz er viures blic Dar üz brühte
und im der stric Der riemen Wart entknuphet. Schwanrittei- 974: Der Sahse
Wart gestochen hin Da man den helm dö stricket. Troj. 36220: Da man den
hehn da knüpfet 'I'raf in der stolze degen zier Und schriet im abe dem collier
Enzwei der bintriemen stric; 39493: S6 söre an sinen kragen her Dö man den
helm da stricket; cf. 34539.
3) Parz. 598, 4: An den kurzen sbarken sper Den helm enpiienc her Gawfm:
Hin reit der hehn, hie lac der man. Franeinl. p. 269, 2: Daz man mir von dem
houbet stach Für war dristunt den helm min, Den ich mit snüeren doch sidin
Üf gebunden het viI wol, Als man helme binden sol. Troj. 31438: Dem
ellentrichen Tröilö Wart sin hehn gestochen abe.
4) Parz. 44-4, 21 (s. Anm. Willeh. 422, 15: Schoyüse wart geswenket, Dä. der
schilt was gehenket Bi des helmes snücre stricke. Franend. p. 261, 9: Da schilt
und helm zesainen gärt Und da den hals daz collir hat Beslozen, da traf in min
hant. Chans. d'Anti0che IV, 22: Son escu tint serre par devant sa ventaille.
5) Vjrginal 343, 4; Den hehn er üz der keten slöz; 821, 5: Der helm im an
der keten erklanc. Ottokar von Steier DCLXXXIV; An (lercheten er den helm
furt. Ga-uvain 1178: Ünf! Chßine a desfremee Dont il ot son elme freme.
6) HTroj. 7398: Den halsberg, den er furte an, Der was maniger marke wert.
Ohren. des ducs de Norm. ll, 28480: Mais le haubert, le bel, le gent Qui les
deus peis valeit d'argent. Blancandin 1194: Miex vaut la broigne d'un tresor.