Crinäle.
Helmdecke.
Kreiger (Croier).
Pferdes geschildert wird. Vielleicht ist das Wort Crinale als Helm-
decke zu erklären l), denn von Haarbüschen, an die man zunächst denken"
möchte, wird uns sonst nichts überliefert; auch bemerkt der Dichter aus-
drücklich, dass das Crinale aus Seidenzeug bestand. Die Bemerkung
im Willehalm (225, 22): „Dannoch die helme schin Gaben unverdecket"
und im Meleranz (10088): „Sin helm was unverdecket blöz" ist auch Wohl
so zu verstehen, dass hier ausnahmsweise der Helm der Decke entbehrte.
Eine ausführliche Beschreibung der Helmdecke linde ich aber erst bei
Konrad von Würzburg; er schildert fParton. 5172) den Helm des Sornagiur,
der als Zimier den Greifen führt, und fährt dann fort: „dar under hete er gar
bedaht Ein twehel sunder liegen, Die sach man schone fliegen Hinden von
dem helme dane; Da hiengen riche Vasen ane Üz golde wol gespun-
nen (goldne Fransen). Nie twehel wart gewunnen So wmhe noch so
rehte vin, Mit siden was geweben drin Von zame und ouch von Wilde
SO maneger hande bilde, Daz man daz wunder nie vernam". Unter den
österreichischen Regenten führt auf seinem Siegel die Helmdecke zuerst
Herzog Albrecht II. (geb. 1299, regiert 1330-1358) (Mitth. d. k. k.
Comm. XI, 144). Merkwürdig ist es, dass grade diese Verzierung
des Helmes so spät erst in Gebrauch kam, da sie doch auch noch
einem praktischen Zwecke genügte. Wenn nämlich in der Sommer-
zeit die Sonne auf den Stahlhelm direct schien, musste sie denselben
in ganz unerträglicher Weise erhitzen; trug man ein solches Tuch
über den1 Helm, so wurde derselbe gegen die Gluth doch recht wirk-
sam geschützt.
Zum Helme muss auch der Kreiger oder Croier gehören; was
aber das Wort bedeutet, ist unbekannt 2).
Der so geschmückte Helm wurde nun über das Hersenier gesetzt 3)
und mit Schnüren fest angebunden 4). Dieselben bestehen gewöhnlich
1) Cröne 666: Und die helme beleit Mit richen crinälen; 732: Wäfenrock,
Crilläle VOR ßilnit und zendäle Wfuhe gepnrieret. Vgl. vdH-(mgen, Bildersaal,
T. V. VI. XIV.
2) Reinfr. 633: Die (schiltknehte) fuorten sper und kreiger dä; 173491 Mit
des speres spile Er dem getauften ruorte Daz hnubet unde fuorte Die croier an
dem sohafte dan. Des wurden beide, ros und man, Elmtwürlzet und zer-
trümmert.
3) Percev. 2374: Et sour 1a. coiffe li ussies Le hiaume qui moult bien li siet.
Auberi p 130, 10: Desus 1a. coife fait son hiaume laeier. Elie de Saint-Gille
2101: Pur desor 1a, uentaille li a. lachiet elme, A -xxx las d'or {in li lache
1a pucele.
4) Rolandsl. 4910: Er zerhiew ime thie nestel, Er Sllwß imß EWS thaz halspein.
Nib. Z. p. 324, T: Lät niht die brende vallen üf iwer helmbant; p. 349, 6; Dö
Schultz, höf. Leben. II. 5