Platten.
Bönit.
Ihrer Vorzüglichkeit wegen sind die hessischen Platten 1) und die von
Soissons 2) berühmt. Identisch mit diesen Brustplatten sind wahr-
scheinlich die im Romane Aiol genannten „Mameles"3). Auch das
"Bonit" ist eine Art Brustschutz, nicht eine Mütze wie im Mhd. Wtb.
I, 222 angenommen wird. Da dasselbe von einer reichgestickten Borte
umsäumt wird, so wird es Wohl aus Stoff bestanden haben; jedenfalls
wurde es über dem Wapenkleit getragen 4). Den Luxus, Krokodils-
häute 5) über der Rüstung zu tragen, konnten sich allerdings nur die
Orientalen erlauben, aber wohl möglich ist es, dass auch solch ein
seltenes Beutestück einmal von den Kreuzfahrern heinigelaraclit worden
ist. Wie die Brust so ganz besonders verwahrt Wurde, sorgte man
auch für einen Schutz des Leibes, da eine Verletzung desselben ja
Daz er üf miner brust verstach, Daz ez mir durch die blaten brach. HTroj.
1404: Durch den halslaerg er in stach In gein der larust vf die lalaten; 1409: Die
plate beshunt den sper vor. Dietr. Flucht 6596: Da wurden halsberge nncle
platen Verhouwen und verschröten. Cröne 18198: Dar nach an dem ende Ge-
hörte vür die brust ein blat. Troj. 25854: Halsberge sieh dö zarten, Die lüter-
1mm glillßll- Die platen sich dö rizzen Und cluben sich die hehne; 32266; 32274:
Den halsberc und der platen blech; 39436: Im drane dur halsberc unde lalaten
Der stich biz üf die blözen hüt. Parton. 3015: Den stich mit alsö richer state,
Daz im der halsberc und diu blate Entrennet wurden beide. Lohengr. 4778:
Und schrieb im gollier undo platen, Daz sin swert im twerhs kunt über ahsel
Waben, Daz houpt und ein sin ahsel kundc enrisen. Ottokar v. Steier DXXXVI:
(lurthosen, halslmerig und swert, Chursit und lalaten. Ludw. Kreuzf. 6203: Dirre
im die platen gurben tet; Jener im die hosen shutc an. De Trojaensch oorlog
(Blourmaert, oudvl. ged. I, p. 18) 1529: Hcn halp halsbereh no corien Noch alaten
von ysere weder staen. Godelr. de Bouillon 31434: Plates de Her laca et hliaume
moult chier.
1) 'l'itu1'. 5828: Die plat von Hessen riche, der halslaerc von Anlsschowen Ge-
worht; so meisterliche, die wurden beide durch und durch gehowen.
2) Parz. 261, 26: Ze Sessün was geslagen sin plibtß.
3) Aiol 6027: Ne ostcs les mameles de cel aubere doublicr; 6044: I1 deslacha
son elme, sor le table le mist Et oste les mameles del blane auberc treslis.
4) Parz. 570, 1: Der (gebür) was freislich getan. Von visches hiute truogen
an Ein surköt unt ein bönit. Ecken liet 93, 4: Ein bönit vor meiner bruste
stät, Daz vil wol durehberlet hat Diu küneginxie gewaere; 11: vil mävnic jöehant
wol getan Lit drinne und edele gesteine; 94, 1: Und menio merwunder fin, Dez
ist von golde gelenket drin Da nidenan bi dem orte. Galander, Silißhllßt, 115111119-
gal Sint dar gewürket ane zal: Sus ist der edel horte Gezieret, der ez nmbegät;
95, 1: Die zierd kan niemen abgeschaloen, Wand si in golde hänt vergraben Die
küneginne maere. Ein adelai- dar obe swebt Von golde reht als-am er lebt. Nu
genende an mich Bernwre. Gewinsb du mir die lorünne an, Die mwhtu gerne
schouwen.
5) 'l'r0j. 3710: Geworht mit höhem vlizc gar Fuorte er eine blaten drohe,
Diu was gesniten wol ze lobe Uz eines kocatrillen hüt, Diu schein grüen als ein
venchel krüt.