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mit
A n griff
dem Borcfrit.
des Kaisers War 1). Nachdem die Katze verbrannt war, hiess (ler
Kaiser das Castell an die Stelle rücken, WO früher die Katze gestanden
hatte; sobald dies geschehen war, liess Marchisius sein Gebäude an
die Seite desselben Castells schaffen. Darauf setzte der Kaiser die
offene Erstürmung Cremas auf einen bestimmtem Tag fest.
"Nachdem an diesem Tage (am 21. Januar 1160) der Kaiser seine
Fürsten in Schlachtordnung gestellt hatte, liess er den Herzog Konrad.
der sein Bruder und zugleich Pfalzgraf vom Rhein war, mit seinen
Rittern auf besagtes Castell steigen, und die anderen deutschen Fürsten
und die Lombarden den Bau des Marchisius besetzen. Er befahl ihnen.
dass augenblicklich, sobald die Brücke vom Bau des Marchisius auf
die Mauer der Festung Crema geworfen wäre, alle Fürsten und Ritter
sofort über die Brücken laufen, mannhaft und kräftig die Feinde
angreifen und tapfer mit ihnen kämpfen sollten. Hatten sie alles,
wie es der Kaiser befohlen, gut ausgeführt, so war, wie man sagte,
die Festung damals erstürmt. Nachdem also der Angriff so geordnet,
auch das Signal gegeben war und. man die Brilcken auf die Mauern der
Festung geworfen hatte, eilte der Bruder des Kaisers mit seinen
Rittern über die Brücke des Castells bis auf die Mauer der Festung
und griff die Cremenser mannhaft an. Aber die anderen Fürsten und
Ritter liefen nicht so niannhaft, wie sie es gesollt hätten, über
die Brücke, die Marchisius auf die Mauer geworfen hatte. Die Cre-
menser, die unter ihren Bautenfmachinas) innerhalb nahe der Mauern
standen, warfen sich dem Herzoge und seinen Rittern entgegen und
vertheidigten sich sehr gut. Ein Fahnenträger des Herzogs, ein sehr
edler und tapferer Ritter, sprang von der Mauer zur Erde mitten
unter die Cremenser in der Meinung, dass alle Anderen ihm folgen und
dasselbe thun würden. Er kämpfte eine grosse Schlacht gegen die auf
ihn eindringenden Cremenser und vertheidigte sich, so allein wie er
war, merkwürdig lange gegen sie. Aber wie es im alten Sprüchvsrort
heisst: "Einer gegen Sieben kann schlecht die Saat mäheif, so konnte
er, so tapfer er war, einer so grossen Menge nicht widerstehen, wurde
endlich, nachdem er einige Cremenser verwundet hatte, von ihnen ge-
fasst, zu Boden geworfen und fand vielfach verwundet seinen Tod.
Drei andre Ritter des Herzogs zogen die Cremenser mit eisernen
Haken von der Brücke zu Boden und machten sie lebend zu Gefange-
nen. Ein Theil der Cremenser warf mit Mangen nicht unbedeutende
30
1) Dies Castellunl War mehr
breit. Otto Morena 1159.
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