Bercfrilä.
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vorrollt, bis er mit den eisernen Sporen E die Mauer trifft. Bei G
sehen wir ein starkes Schutzdach für die-Mineure. Die Fallbrücke
H wird niedergelassen, zerschlägt die Zimnierung des Wehrganges
und bahnt den Weg auf die Plateform der Mauer K. Auf der obersten
Etage I ist der Platz der Schützen. Die Soldaten steigen theils auf
den Treppen im Inneren, theils auf Leitern, die an der Rückseite des
Thurmes angelehnt werden, hinauf.
Es stand immer schlecht mit einer Festung, wenn es den Belagerern
gelang, diese grossen Thürme an die Mauern zu bringen, und die Be-
lagerten gaben sich deshalb alle Mühe, diese gefährlichen Barlten zu
zerstören. Oft genug gelang es ihnen, durch griechisches Feuer trotz
der Lederbedeckung das Holz in Brand zu stecken, und manches
mühsam gezimmerte Werk wurde so in kürzester Zeit vernichtet. Da
mussten denn die Belagerer aufpassen, dass die Häute immer triefend
nass blieben, die herabfazllendeii Brände mit Haken fortgeschoben und
und ziusgelöscht wurden 1). Nicht minder gefährlich konnten den Holz-
bauten die GBIIÜIIGISClIVVCIBD Geschosse der Steinschleudern werden.
Dagegen suchte man sich zu sichern, indem man eine elastische Lage
von Faschinen an den Aussenseiten befestigte und so den Schlag wenig-
stens einigermassen abschwiichte. „Der Kaiser liess das Castell, nachdem
es zuirückgesclileppt worden war, mit einer doppelten Lage von
Fasohinen (fitstinis viminum) bekleiden; bisher War es nur mit einer
einfachen geschützt gewesen. Dann hiess er es mit besten hlilzstücken,
Häuten und überdies noch mit wollenen Tüchern bewehren. Als es
aber so bedeckt und wunderbar hergerichtet war, befahl der Kaiser,
dass das Castell wieder vorgerückt werde" (Otto Morena 1159).
Grausam aber erscheint es, wenn bei derselben Belagerung von
Crema der Kaiser, in der Absicht seinen Thurm zu schützen, die Geiseln der
Cremenser an denselben anbinden lässt, um die Belagerten abzuhalten,
auf den Thurm zu schiessen. Die Annalen von Mailand (Libellus
Tristitiae et Doloris 17) berichten: „Ausserde1n hiess er einen hölzernen
Thurm bauen, höher, stärker und breiter, als man je einen gesehen
hat; und liess die Geiseln, die er zu Cremona hatte, und die Gefangenen
aus Padua kommen, und Von den besten und edelsten hing er etwa
zwanzig an den Schultern vor dem Thurme auf und liess sie auf einem
Holze sitzen, damit sie von den Steinen, welche die Onager aus Crenia
1) Osbernus (a. a. O. CLXXV): Czueteri verq effossis sub machina. scrobibus in
eisque nmnentes, globos ignium LÜSÖITIJIGbzLIIÜ. Alii in superioribus tabulatis per
foramina coria dcsupor tensem Äirrigalannt, in quibus caudnrum scopae forinsecus in
ordine dependentcs tot-am irrigzmbaunt nmchinaun.