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Tripzmtmn.
Potraria.
der Schiessenden niederfallen. Uni den Wurf intensiver zu machen,
bringt man die Spannseile P P' an; wenn diese straff angezogen sind
(ly O B), fliegt das Geschoss C aus der Schleuder und beschreibt nun
eine Parabel, die 11111 so steiler sein wird, je näher an der Schleuder-
tasche das Seil laefestigt ist (vgl. P' O B); uni so flacher, je weiter von
derselben die Seile geknüpft sind (vgl. das Detail bei S und das
Dreieck R' 0' Durch Verkürzung und Verlängerung der Spann-
seile konnte man also die Flugbahn des Geschosses regnlireu. Bei T T'
ist endlich die Vorrichtung zu sehen, durch Welche der Stoss des Gegen-
gewichtes geregelt wurde (vgl. Viollet-le-Duc a. a. O. V, 231).
Von dem Tripantum Wissen wir gar nichts, als was Aegidius uns
mittheilt; kein anderer Autor nennt den Namen. Eine Vermuthung
kann ich nicht verschweigen: vielleicht, dass das Wort Tripantum
dem Triboc, Trebuchet näher steht, als dies bei dem Trabucium der
Fall ist. Es Wäre dann leicht, auch des Aegidius Angaben über letzteres
lnstruinent zu erklären: das Trabuciuni wäre die von Alters her be-
kannte Form des Geschützes, die vervollkonimnete Form des Tripantuni
dagegen dann in der That erst Anfang des dreizehnten Jahrhunderts
erfunden werden. Es handelt sich um Finessen der Construction, die
wir nicht mehr ermitteln können.
Die Petraria (predaria, aü". laerriäre, mhd. pfetrmre) 1) kann von
dem Trabucilun nur Wenig unterschieden sein: Guilehnus Brito
(Philipp. XII; Dnchnsne V, 116) sagt:
nunc vom minax Pntmria verso
Vi iuvnnuwn nmlm proclivitor am rotatur
tmctis m1 terram funibus acta.
Dzunnifiaos fundn. fundit Inzmiorn nlolaros
IDCiITZUIIItUHOS (x12 numgni pqndmrris, ut vix
'l'0l1zLtur mrmibus bis qmmtuor unus norlnn.
besprochenen,
aber meines
Diese Beschreibung passt vortrefflich auf die eben
durch Gegengewichte wirkenden Schleudernmschincn,
1) Ann. Mtwlio]. Iliber Tristicio 5 (1156): Castelhnn illud (Cöfüdiblllllll) ab ymo
lbssaii lnuro et t-urribus 0st vnlhbttnn; et cum tostudinr! et predznriis cxpugnnmerunt
illud. Maxtth. Paris 1097: petrru'ia,0; 1242; 1248. -Bn.1'tl1. Scrilme Ann. Jan.
1227: laredzmrine; 1242. Rom. (10 Brut 321: Berfrois, päriizres i [ist Faire E13 so-
vent [ist lunchier et tmirc. L0 berfroi Hst a1 mur jostcr Et les päriäres 5st jetcr;
329: Engignäors orent noviax, Qni tost orent fait nmngoniax As pöriäres cou-
trejeter, N'i osast puis home arester. Fiembras p. 161: Les porriäres reprendent.
Willeh. 111, 11: Tge], kamen, pfetrmre. Parz. 197, 24: Wie ein yufetersxere
Mit Würfen an in soigte. Wigal. p. 274, 4: Pfetelmre und gröze mangen.
Ottokal- von Steier DXLVIII: Ebenhoch und pfeterer (Pez: pechtrer).