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Tfibbllßilllll.
tisch. Nun spricht Aegidius, der sein Buch für den späterenKönig
Philipp den Schönen schreibt, es aber noch während derselbe Kron-
prinz ist, also zwischen 1271 und 1285 dedicirt, davon, dass die Alten
(veteres) diese Maschine Trabucium genannt haben. Nach den
Angaben der Annales Marbacenses, die Trithemius im Chronicon
Hirsaugiense wörtlich abschreibt, wurde aber der Tribok erst seit 1212
gebraucht. Der Chronist erzählt, dass Otto IV. die Stadt Weissense-e
belagert und mit Ausnahme des Schlosses eingenommen habe, und
fügt hinzu: „dort machte man zuerst Gebrauch von einer Kriegsmaschine,
die man Tribok zu nennen pflegt (ibi tunc primo coepit habere usus
instrumenti bellici quod tribok appellari s0let)." Der Sohn Philipp
Augusts, der spätere Ludwig VIII, soll bei der Belagerung von Calais,
also 1216 und 1217, zuerst den Trebuket verwendet haben (Vatu-
blanc, La France au temps des croisades II, 85). Es sind also, als
Aegidius schrieb, erst fünfzig bis sechszig Jahre her, dass man das neue
Geschütz kannte, und da ist der Ausdruck "Veteres" doch kaum an-
gebracht. Eine andere Schwierigkeit bietet eine Angabe des picar-
dischen Architekten Villard de Honnecourt, der um die Mitte des
dreizehnten Jahrhunderts lebte und in seinem von Viollet-le-Duc be-
nutzten Skizzenbuche eine Abbildung eines Trebuchet giebt (a. O.
V, 226; vgl. Fig. 118). Diese Maschine hat aber einen beweglichen
Gewichtskasten, würde also nicht dem Trabucium, sondern der Biffa
des Aegidius entsprechen. Wer von beiden hat sich geirrt: der ge-
lehrte Cardinal oder der praktische Architekt? Ich bin nicht in der
Lage, diese Frage zu entscheiden, nehme aber an, dass der Cardinal
in einem durchgearbeiteten Buche, das er der Kritik von Fachleuten
unterbreitete, sich eher vor einem Irrthum gehütet hat als der
Architekt, welcher doch nur für seinen eignen Gebrauch die Skizzen
zeichnete und die Notizen sich machte. Abbildungen von Tribocken
besitzen wir mehrere. In den Zeichnungen der Genueser Annalen
der Pariser Bibliothek (Pertz MG. XVIII, Tab. III) finden wir die
Fig. 109 und 110 (Fig. 110 wird in der Beischrift ausdrücklich Trabucos
genannt); der Handschrift des Romans Fierabras (k. Bibl. z. Hannover
25913: et tumeriaus et trräbukäs. Anelier, Guorre de Navarre 647: Mznnguannels
et zmlgaurradas et trzmbuquctz assatz; 2603: Martin del Ospital pel trabuquet guidar.
Willeh- 111, 9: Driboc und nlangcn. Troj. 23578: Triböcke, bliden, katzen.
UvdT. Wilh. d. H. p. 41: Man hette W01 ein (lribok Beswerit mit lmnden, di
her trug; p. 81: Van dribokken und bliden, der was vil. Ottolmr von Steier
XCII: Darumb beraitt er sich dester pzmz Mit allenl, und dm-czu gehört, Du, man
purg mit stört: Dribok (Pez: drivach), chaczen und. mangen.