Steinschleudermaschmen.
Trabucium.
Triboc.
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Festung besser bezwingen kann durch genau treifende oder aus weiter
Entfernung geworfene Geschosse, oder durch beides (vel medio modo
inter utrumque) oder ob er den Belagerten mehr Schaden durch viele
und häufige Schüsse zufügt. Danach kann er sich richten, welche
Maschinen er anwendet. Wenn er aber die Maschinen, die wir er-
wähnt haben, genau kennt, dann weiss er genug, wie mit Steinschleuder-
maschinen eine Stadt angegriffen werden kann, denn alle Arten
von Schleudermaschinen sind entweder den besprochenen
gleich, oder sind aus denselben entstanden. Man muss aber
darauf achten, dass Tag und Nacht durch die Steinschleudermaschinen
die belagerte Festung beschossen wird. Damit man aber sieht, wie
bei Nacht die geworfenen Steingeschosse trelfen, so muss man immer
an den Stein Feuer oder ein brennendes Holzscheit anbinden. Denn
durch den angebundenen Feuerbrand sieht man, wie die Maschine wirft,
und was für ein Stein und von welcher Schwere in die Schleuder der
Maschine zu legen ist."
Die Bestimmung der verschiedenen Wurfmaschinen ist eine sehr
schwere, und so viele Mühe sich Viollet-le-Duc gegeben hat, dieselben
nach den unvollkommnen Abbildungen zu reconstruiren (Dict. de l'Arch.
V, s. v. Engin), so kann man doch nicht sagen, dass er immer das
richtige getroffen, geschweige denn alle auftauchenden Fragen beant-
wortet oder nur berührt hat. Dasselbe gilt von der ausgezeichneten
Arbeit des Generals Dufour: „Mem0ire sur Yartillerie des anciens et
du moyen-age" (Paris et Geneve 1840) und den „Etudes sur Yartillerie"
von Napoleon HI. Vieles bleibt noch absolut dunkel und wird wohl,
da die Maschinen selbst zerstört, die Abbildungen flüchtig gearbeitet,
die Beschreibungen, für Wissende verfasst, meist für unsere Zwecke
ungenügend sind, schwerlich je ganz klar gelegt werden.
Was uns Aegidius Romanus sagt, ist ja sehr werthvoll, aber auch
nicht immer ganz deutlich. Das Trabucium ist wohl mit dem Tra-
buchum, Trabuchetum, afr. trebuchet, mhd. tribok oder driboc 1) iden-
1) Matth. Paris 1097: Collocarunt machinas in locis opportunis petrznias sci-
licet trubuculos et mangonellos, ex quibus crebros lapides emittebant. Bamth.
Scribae Ann. Jan. 1227: Et cum ipsum caqstrum esset per Saonenses annis prederiis
et spaldis et bellicosis hominibus premunituln et ad deifensionem paratum, tra-
buchum unumi bi erigi feeit potestas, illum videlicet de Marino magistro; cf. 1243.
Petri de Vineis Epist. II, 1: Postquam mirabilis machina nmontis clari moenia. cum
trabuccis et instructionibus aliis tormentavit, Chron, Colmar, 1297; 19,051; 51-1.
buccun1 fecerunt. Ann. Plaeent. Gibell. 1269: Trabucantes die noctuque
ipsmn rocham (de Bardi) cum septenrl brabuchis et quinque ad minus valde magnig
Phil. Mousques 25883: Qu'il orent assäs mangionniaus Et trebukäs et tulneriaus;