Volltext: Das höfische Leben zur Zeit der Minnesinger (Bd. 2)

rstigulag 
Belagerer. 
Ausf: 
anstillstand. 
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schanzen, so können sie von den Belagerten beunruhigt werden. Denn 
da manchmal die Belagerungen geraume Zeit in Anspruch nehmen, 
so ist es nicht möglich, dass die Belagerer immer gleichmässig bereit 
sind. Deshalb kommt es bisweilen vor, wenn sie nicht verschanzt 
sind, dass, während die Belagerer schlafen, spielen, der Ruhe pflegen, 
oder aus irgend einem Grunde sich zerstreut haben, die Besatzung 
der Burg auf sie losstürmt, die Zelte anzündet, die Belagerungsmaschi- 
nen zerstört und manchmal viele von den Belagerern niedermacht U." 
Um also gesichert zu bleiben, muss man das Lager Wenigstens einen 
Speerwurf weit von der Festung aufschlagen, Gräben um dasselbe 
ziehen, Palissaden einrammeii, Thürme erbauen, damit, wenn die Städter 
plötzlich angreifen, sie 'Widerstand finden  
Ausfälle der Belagerten werden sehr häufig beschrieben 3). Oft 
entspann sich vor der Festung eine wahre Schlacht; war diese vorüber, 
so zogen die Belagerten wieder in ihre Festung, die Belagerer in ihr 
befestigtes Lager, in dem sie sich behaglich eingerichtet, ihre Back- 
öfen-l), ihre Küchen 5) erbaut hatten, zurück Ü). Immer wurde nach 
einem solchen Ausfälle ein Waffenstillstand abgeschlossen, um die 
Todten zu bestatten. 
Von der Stadt aus wurde 
dass man unterhandel11 wollte; 
ein Signal gegeben, ein vridezeichen, 
wurde das Zeichen erwiedert, so schickte 
1113,11 
Parlamentäre 7). 
Die 
Friedenszeichen 
sind 
verschiedener 
Art. 
1) Ann. Plac. Gibell. 1269: Die Veneris, ultimo mensis Madii, cum due porte 
militum Crelnone, scilicet porta Natulis et porta. Saneti Laurentii, ivisseut ad rocham 
domni Bossii de Dovaria. causa standi super labomtores, qvui fodebant ciream, quam 
faciebant Heri Crenronenses intrinseci iuxta rocham, ut ipsmn ossederent, et cum 
in hora, none milites assecurati sie starent, alii dormiebant et zdii ludebant ad 
umbras, videntes 111i de rocha caute exiverunt de roch-m cum maxima audacia et 
ilnpetum fecerunt in ipsos, ita quod ipsos in fugaln vertentes multos ceperunt et 
multos occiderunt de illis de civitate.  
2) Aegidius Romanus a. a. O. cap. 17. 
3) Blancandin 1115: Es vous mi1 chevaliers armes Qui skrrangenf, sor les fosses, 
Devant les bares, in. 1a porte, Mains serjans ]e fu i aporte Por alumer 1e hireeon 
Que cili traient de1 doignon. Li serjant sfarestent zus lices Devant les bares c01e'1'- 
ces.  Anelier, Grlerre de Navarre 4328: E portego barreras per far millor abrig. 
4) Itin. Reg. Ric. I, 71. 
5) Godefr. de Bouillon 16178: Iluec fu 1a quisine tout premiers eslevee Ly 
four y furent fait et 1a. terre quanee. 
6) Ott. Flising. (resp. Ragew.) Geste Frid. 111, 34: (1158 vor Mailand) Parare 
vzrllo, sudibus, palis aliisque propugnaculis castra munire propter improvisos 
hostium excursus decertabant. 
7) Troj. 45877: Dö gie der fürste Antenor Üf die rincnlüre enbor Und zeigete 
von dem gewer Ein vridezeichen gegen dem her, Dir bi si selten nemen war Daz
	        
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