Landung.
Ausschiffung.
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Schwefel und anderen brennbaren Materien und lässt diese entweder
von Matrosen bis an die feindliche Flotte heranrudern; die Leute
zünden dann im rechten Moment das. Schiff an und retten sich durch
Schwimmen; oder man wartet, bis der Wind auf die feindlichen
Schiffe zuweht, und überlässt es ihm, die angesteckten Brander an die
rechte Stelle zu treiben. Natürlich wehren sich die Angegriffenen
und suchen mit langen Stangen den gefährlichen Nachbar sich vom
Leibe zu halten.
Kam eine Flotte, die ein Heer zu transportiren hatte, endlich am
Bestinimungsorte an, so herrschte auf den Schiffen grosse Freude.
Sobald der Capitän das Land erblickte, verkündete er jubelnd den
Passagieren dies frohe Ereigniss Wenn man dann den Hafen erreichte,
so wurde die Raa sammt dem Segel hinabgelasseni), der Anker ausge-
worfen 3), und jetzt konnten die Soldaten endlich ausgeschiÜt werden.
Indessen war die Landung oft nicht ohne Gefahr. Vor Damiette
suchten 6000 Türken die Landung zu hindern. Joinville lässt seine
Leute auf Schaluppen ans Land setzen und verschanzt sich einstweilen
am Gestade, bis das Gros der Armee ausgeschifft ist. Die Schilde werden
mit den Spitzen in den Sand gesteckt und von den Lanzen eine Art
spanischer Reiter hergestellt; diese improvisirte Festung hielt die Türken
zurück (Joinv. 156). Gewöhnlich gehen zuerst die Schützen aus Land
und decken die Ausschiffung der übrigen Truppen 4).
War die Landung geglückt, so begann nun der Krieg, wie er im
vorigen Capitel geschildert wurde. Die Hauptsache aber war, wie
schon bemerkt, dass die festen Plätze des Feindes erobert wurden. Und
so hat man denn während des ganzen Mittelalters die Belagerungskunst
mit besonderer Vorliebe gepflegt; sie ist es, die schliesslich in den
meisten Fällen die Entscheidung des Kriegszuges herbeiführt.
dho wint stunt uf dhe vesten Und Ieyzen iz ghen lalanken zo. Guiart II, 9569:
(1304) Flumens font emplir deus nacäles De poiz, de sain et de busche. Leur gent
huiIc ct feu i embusche. Cf. Heinrici Chron Livon. Iib. III, cap. XIX, 5.
1,) Titur. 2540: Der noklir dzuz erkunde; er laegunde mit freuden schrien
Tulaterreß cf. 5562. h. Georg 568.
2) Herz. Ernst D 2057: D0 die wigande Quzunen tzu dem lande Und sie tzu
horte stissen, Yr segel si nyderlissen.
3) Herz. Ernst 2209: Unde sigelten in ein habe, Ir anker sie dö wurfen abe:
Guoten grunt sie funden. Herz. Ernst 4545: Zcu dem stade sie stissen; Die
ancker sie uszliessen. H. Georg 610.
4) Rom de Rou 11626: Li zu-chiers sunt primiers iessuz EI terrain sunt pri-
miers venuz. Itin. Reg. Rio. II, 32.