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_Ma.rsch0rdnung der
Flotte.
Ueber die Marschordnung der Flotten sind wir durch das Itinera-
rium Regis Ricaidi (ll, 26) unterrichtet. Wie ich schon lnitgetheilt,
hatte der König seine Schwester, seine Braut und deren Begleitung
in schweren Dromonen von Messina vorangesendet und folgt ihnen
nun mit den übrigen Schiffen nach. "Da er günstigen Wind hatte
und die Strömung des Meeres förderlich War, so bewegt sich jene
ganze Menge von Schiffen, von häufigen Ruderschlägen getrieben,
schnell ins oilne Meer. Die Stadt Messina könnte sich nicht mit
Unrecht in Eitelkeit rühmen, dass nie in früheren Zeiten eine solche,
so grosse Flotte von ihr ausgelaufen ist, und vielleicht möchte man
nie wieder eine ähnliche sehen. Am siebzehnten Tage nach der
Abfahrt des Königs von Frankreich, das heisst am Mittwoch nach
Palmsonntag (10. April 1191), folgte der König Richard mit einer
zahlreichen Flotte; mitten durch den Faro bei gutem Winde segelten
und ruderten sie reihenweise in die hohe See und bestrebten
sich die vorangefahrenen Dronionen in Sicht zu behalten. Der König
hatte nämlich angeordnet, dass, so weit dies irgend möglich sei,
die Schiffe sich nicht trennen sollten, wenn sie nicht eben, durch
Stürme fortgetrieben, zerstreut würden. Absichtlich wurde also die
Fahrgeschwindigkeit der Galeen gemässigt; sie strebten vereinigt die
langsameren Lastschiife zu begleiten, zum Schutze der Menge, zum
Troste der Schwachen."
Wahrscheinlich hatten sich alle um das voranfahrende Admiral-
Schiff 1) zu sammeln. In der Nacht brannte auf demselben ein Licht,
das den übrigen Schiffen als Signal diente. Von Wilhelm dem Eroberer
erzählt Wace (Roman de Rou 11588) bei Beschreibung der Fahrt
nach England: "Eine Laterne liess der Herzog in seinem Schiffe oben
auf den Mast setzen, damit die anderen Schiffe sie sähen und ihren
Curs in seiner Nahe einhielten." Dieselbe Massregel traf König Richard.
"Er selbst püegte gewohnheitsmässig auf seinem Schiffe eine sehr
grosse brennende Kerze in einer Laterne zu haben, die, auf einem
hohen Punkte aufgestellt, Allen ringsum Licht spendete und den
Schiifenden den Weg zeigte Auf die brennende Laterne des Königs
steuerten also Alle zu und gaben sich die möglichste Mühe," "dem
pagnas, triumphale vexillum beati Georgii (cf. 1243) in una bona, galea et alia
vexilla protentinol-um et comitorum in aliis galeis et taridis cum leticia fuerunt
erecta et hedifficia mirabilia ad prelium in ipsis taridis ornaba.
15 ltin. Reg. Ric. I1, 42: (Rex) intravit unam galearum suarum p0ti0ren1 et
Ilmjorem; et sicut ejus erat consuetudinis, dilationis impatiens prima semper pro-
cessit in fronte, sequentibus undique caeteris galeis opportunius instructis.