Volltext: Das höfische Leben zur Zeit der Minnesinger (Bd. 2)

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Die 
Verwundeten. 
Kriegsgericht. 
Bahreiü), in denen auch verwundete Gefangene nach ihrem Bestim- 
mungsorte geleitet wurden 2). Konnten die Blessirten nicht heim- 
geschickt werden, so mussten sie dem Heere folgen, Waren da sehr 
zur Last und konnten leicht bei einem Angriffe zu Grunde gehen. Wie 
die Kreuzfahrer im December 1191 beschliessen auf Jerusalem zu mar- 
schiren: „Da wurden selbst die, welche in Joppe krank darniedergelegen 
hatten, in Betten und Sänften herbeigetragen, in der Hoffnung, dass 
man auf Jerusalem Vorginge.   Die Türken aber stürzten, als die 
Kranken da getragen wurden, auf sie los und tödteten die Träger wie 
die Kranken in der Meinung, dass man keinen, den man als seinen 
Feind erkannt hatte, schonen müsse" (Itin. Reg. Rio. IV, 34). 
Das geschlagene Heer zog sich möglichst schnell aus dem Bereiche 
der Feinde zurück. Wer die Verwundeten in Sicherheit brachte, 
konnte auf guten Lohn rechnen 3). Man forschte nach den Ursachen 
der Niederlage und bestrafte streng alle die, welche ihre Pflicht ver- 
säumt hatten. Wir sind über die Kriegsgerichte jener Zeit nicht gut 
unterrichtet, zwei Notizen beweisen uns jedoch, dass Feigheit und 
Ungehorsam geahndet wurden. In den von den Kreuzfahrern 1218 
vor Damiette vereinbarten Statuten heisst es: „Wer von den Leuten, 
welche die Leitern, die Kocken und die Schiffe zu besteigen bestimmt sind, 
umkehrt, der soll seine Hand und all sein Hab und Gut verlieren" 
(Memoriale Potestatum Regiensium). Dann erzählt uns Odo von Deuil 
(de Diogilo) 4) im sechsten Buche, wie beim dritten Kreuzzuge König 
Ludwigs VII. von Frankreich dem Gaufridus de Rancone und seinem 
eigenen Oheim, dem Grafen von Maurienne (Morianensi Comiti), be- 
fohlen habe, mit der Vorhut einen Berg zu übersteigen, aber unter 
1) Nib. Z. p. 36, 5: Man bringet    der verchwunden    W01 ahzec 
rossebaere in Burgonden lant.  Erec 6309: Die knehte hiez er houwen dö, 
Alle die dä, wären, Eine rosbären.  Lanc. I, 331: In ene wel bereide orsbare; 339: 
Ende die orsbare was bedect Mit dieren samite ende berect Ende daer boven ge- 
leit cruedt ende gras, Dattoe versch ende groene was; 25887: Daer hi enen ridder 
comen vernam Die in ene leitiere lach.  Rom. de Brut 9119: Porter s'a fait, si 
com em biere Ä ehevax, en une litiere.  Chev. as -ij. espees 1902; Une litiere 
menoient, Couuerte d'un vermeil samit, S'erent doi palefroi petit Atele clevant et 
deriers. Dedans gisoit uns ChGViLIiGIS Ki navres eri; d'un tmne de lance, 
2) Guil. Brito. Philipp. X11 (Duchesne V, 243): At Ferrandus equis evectus 
forte duobus Lectica duplici themone vehentibus ipsum. 
3) Troj. 24968: In wart vil edel hantgift Und eren manger hande Geboten 
von Priande, Der hiez ir aller schöne pflegen. 
4) Abgedruckt in S. Bernardi Clarevallensis Abbatis Genus Illustre Assertum, 
cura Petrl Franoisei Chiflietii, Divione MDCLX, p. 63, 66.
	        
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