Schlachtfelde.
dem
Sterben
Bestattung der
Todten.
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Leicester, der in der Schlacht von Evesham am 4. August 1265 ge-
fallen war, so schmählich verstümmelt wurde, ist wohl auf Rechnung
des Parteihasses zu setzen 1).
Noch blieb den Siegern, ehe sie weiter marschirten, eine Ver-
pflichtung zu erfüllen, die Todten zu sammeln und zu bestatten.
Mancher der Gefallenen hatte lange gerungen, ehe der Tod ihn erlöste,
und was ihm die Todesstunde besonders schwer machte, war der
Gedanke, ohne Beichte, ohne Communion abscheiden zu müssen. Da.
haben sich die Ritter in ganz eigenthümlicher Weise mit ihren reli-
giösen Scrupeln abgefunden. Stand ein Freund dem Sterbenden bei,
so hörte der wohl sein Glaubensbekenntniss und seine Beichte und
schiebt ihm ein Blatt an Stelle der fehlenden Hostie in den Mund 2).
Oder der Sterbende verzehrt drei Stückchen Gras, das er sich noch
dusrauft, und glaubt so wenigstens eine Art von Communion verrichtet
zu haben 3).
Auf Schilden wurden die Todten zusammengetragen 4). Die frem-
den, unbekannten Leichen verbrannte, die der Freunde bestattete
man auf dem nächsten Kirchhofe 5). Aber nicht immer ist, zumal im
Heidenlande ein Gottesacker vorhanden; da werden die Todten in ein
grosses Massengrab (karnäre) unter Hörnerschall gebettet. An die
1) De antiquis Legibus Liber. Cronica Maiorum et Vicecomitum Londoniarum
(ed. Thom. Stapleton. Lond. 1846) p. 75: Caput vero dicti Comjtis Leieestrie, ut
dieitur, abscisum fuit a corpore, et testiculi sui abscisi fuerunt et appensi ex utra-
que parte nasi sui, et ita, missum fuit caput suum uxori Domini Rogeri de Mortuo
Mari apud Castrum de Wiggenlola. Pedes vero et manus sui abscisi fuerunt et
missi per diversa loea inimicis suis ad nurgnum dedeeus ipsius defuncti; truncus
autem corporis tantunnnodo (Iatus est sepulture in ecclesia. de Eveshanx.
2) Geoffroi Gnimal: p. 55: (Als Wilhelm der Rothe auf der Jagd von Walter
Tyrrel tödtlich verwundet ist) un veneour Prist des herbes 0d tut 1a Hour, Un
poi en {ist au roi nmnger; Issi le quida acomunier. Elie de St.-Gi1le 243: I1 est
passes avant, entre ses bras le prist, Prist une feulle (Perbe, a le bouee li mist.
Dieu Ii fhit a conoistre et les pecies iehir.
3) Chans. düäntioche VIII, 29: De Perbe devant 111i a il trois peus rompus
En Toneur Dieu les use, si s'est confes rendus, Ifarme s'en est alee. Garin
p. 240: Trois foilles d'erbe a prins entre ses pies, Si les conjure de 1a vertu del
ciel, Por corpus domini les reeut volontiers. Gaufrey p. 18: Puis a pris .iij-
peus (Therbe pour aquemuneison En son cors les avale, en son cor de frans hon.
Et puis est treslaasse.
4) Athis A 107: Den tötilm lichwnnn In einin scilt sie nämin. Eree 3642
Le seneschal en ont porte Mort en Penvers de sen escu.
5) Lama. I, 34296: Si toghen von beiden siden den Int foreest, daer si hout
namen Ende bernden die licghamen, Diemen ne kende, sonder sparen. Ende dire
bekent waren, Si namen die lichgaunen daer of Ende groefse in eenen kerchof.