Siegesfeier.
Die Verwundeten.
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feltro geschlagen, loüssten 8000 Gefangene ein, dazu 4000 Todte, ihre
ganze Bagage und Fuhrpark, Zelte, Fahnen, Wagen und Schlachtvieh;
von 300 Rittern aus Parnia entkamen nur 14 (ibid). In der Schlacht
von Woeiingen, 1288, fielen Graf Heinrich von Luxemburg, sein Bru-
der Walram und 1400 Ritter und Knechte (Geste. Trevirorum). Wie
sehr die Annalisten lügen, das mag ein Beispiel beweisen. 1191 fand
ein Gefecht zwischen Cremonesern, Bergamasken und Brescianern statt.
Nach den Ann. Brixienses verloren die Brescianer keinen Mann, die
Gegner 161 Todte; nach den Ann. Brix. C dagegen beträgt der Ver-
lust der Feinde 12,000 Todte!
Der Sieg wurde mit aller Fröhlichkeit gefeiert. Bis tief in die
Nacht hinein wurde bei Kerzenlicht getafelt, dazu spielten die Musi-
kanten lustige Weisen auf 1). Doch wurde auch der verwundeten nicht
vergessen. Herzog Richard von der Normandie ist zwar selbst von
den Strapazen der Schlacht sehr angegrifen, besucht aber trotzdem
noch am Abend seine verwundeten Ritter 2).
Die Verwundeten waren unter derPiiege derAerzte (afr. mires), die
entweder dem Heere folgten oder gegen hohe Belohnung herbeigeholt
Wurden 3). Die Pfeil- und Lanzenspitzen wurden mit Zangen entfernt 4)
1) Troj. 26252: Die werden künge enwiderstrit Gastunge phlägen in der naht.
Riliche kerzen nmniger slaht Die wurden üf gezündet; 26258: Man hörte manic
seitenspil Dä. clingen unde erhellen, Pusünen vil ersehellen etc.
2) Ohren. des ducs de Norm. 19200: Lä. ü set ehevalier blecie, Nafre, mau-
mis e empoirie, Vuit par les ostels boneineirb.
3) Nib. Z. p. 38, 7: Die erzenie kunden, den böt man grözen solt, Silber äne
wäge, dar zuo daz liehte golt, Daz si die helde nerten näch des sbrites nöt.
Eree 4616; Herre, es ist min rät, Daz ir uns einen arzet lät Gewinnen ze unsern
wunden. Iwein 7773: Arzte gewann her Gäwein Im selben unde in zwein Ze
heilinne ir wunden. Ouch phlac ir zallen stunden Diu künegin untter künec Artüs:
Des biuten si daz sieehhüs Vil unlamge stunt, E daz si wären gesunt. Fiera-
bras p. 57: Karles" a, ä soi -ij mires apeles. Godefr. de Bouillon 21243: Ly
navret sont couchiet en grande maladie; Ly mirre fnrent prest: cascuns niet
äestudie De inalades garir, pour garandir leur vie; 28181: La nuit ly (GOdBfL)
prist ly inaus qui forment Pencombra. Son mire Luscion ly roys enappiella.
(Magister Dndo physieus et elericus domini regis (Lud. Guil. Carnotensis,
de vita. et miraculis S. Ludoyici; Bouquet XX, S. 59). Garin II, p. 89: Les mires
mandent par trestot le paäs Qui sunt lnoult sage et de sens bien garnis Car en
Salerne fnrent ne et norri.
4) Eneit p. 314, 5: Einen arzät, in siner wis Was her geheizen Läpis. Der
konde vil der büche. Sine malhen her resüchte, Sehiere her der üz 1mm Triakel
unde dietam Und ein wenege Zange Gefüge unde lange, Slehte Ende kleine, Dä
mit er üz dem beine Daz philisen gewan. Ottokar v. Süßißl" CCCXII Und phla-
gen solher chnrzweil, Davon man die pheil Mit zangen must ziehen Aus den
haubten und (liehen.