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Geschütze.
Schlachtgesang.
beschlagen, dass er mit Schwertern oder Beilen oder durch Feuer
nicht beschädigt werden kann. Auf dessen Spitze befestigt, wehte
die königliche Fahne, die man gewöhnlich das Banner nennt. Zum
Schutze dieser Fahne pflegt zumal bei einer Feldschlacht eine Abthei-
lung erlesener Ritter commandirt zu werden, damit sie nicht beim
Angriff der Feinde beschädigt oder gar umgeworfen wird; denn sollte
sie durch einen Unfall umgeworfen werden, so wird das Heer zerstreut
und kommt in Unordnung, da nicht mehr sichtbar ist, wohin es sich
zu flüchten hat, und sie meinen in ihrer Verzagtheit, dass auch der
Heerfiilzrer, dessen Feldzeichen sie nicht mehr aufgerichtet erblicken,
überwunden sei. Und das Heer taugt zum Widerstande gegen den
Feind kaum noch ferner, welches da aus dem Falle der Fahne mit Angst
schliesst, seinem Führer sei ein Unglück widerfahren. wahrhaftig, so
lange das Feldzeichen aufgerichtet bleibt, weiss das Volk gewiss, wo
es eine Zufluchtstelle hat. Hierher werden die Kranken, die Ver-
wundeten, die etwa in der Schlacht gefallenen, ausgezeichneten und
erlauchten Krieger gebracht. Und weil es so fest gefügt als ein
Wahrzeichen für das Kriegsvolk steht, darum heisst es Standarte 1).
Auf Räder wird sie nicht unpassend gestellt, damit sie je nach dem
Stande des Gefechtes bald wenn die Feinde weichen vorrückt, oder
zurückgeht sobald sie vordrängen."
Am Anfang des vierzehnten Jahrhunderts, um 1304, nahm man auch
schon Geschütze in die Schlacht mit, sowohl die schweren stein-
werfenden Petrarien, als auch die leichten fahrbaren Epringales, mit
denen Pfeile abgeschossen werden 2). Die Construction dieser Kriegs-
maschinen werde ich im sechsten Capitel erläutern.
Wenn nun die Gegner zum Gefechte bereit sind, so stimmen die
Krieger ihren Schlachtgesang an, das Wicliet3). Die Normannen
1) Beiläufig bemerkt, ist estandait von extenclere abgeleitet.
2) Guiart H, 11573: Pres du roi devant 1a baniere Metent Franeois trois
perdriaus, Getans pierres aus enniaus Entre Flamens grosses et males Joigxiant
(Peus rot dem: espringales Que gargons au tirer avancent. Endroit eus in lancier
commencent Selonc ce que voudrent 1i mestre; H, 8651: Et font Pespringale geter
Li garroz qui lors de lä ist, Les plus viguereus esbahist; II, 9623: Espringales
font leur servise Dont li garrot en maint lieu saillent; II, 9501: Li garrot em-
pene (Tarain.
3) Rolandslied 841: Uz there burh sie thrungen, Ire wicliet sie sungen; 3820.
Kaiserchronik 2054: Ir wicliet sie sangen, Sam dä. ein burc ist gewunnen; 5323:
Die burc sie gewunnen, Ir wicliet sie sungen; 7135: Ingegen dem kunige sie
drungen, Ir wicliet sie sungen. Troj. 49038: Nü si gedrungen üf den se Mit in
daz si heten dö, Si stiezen an und sungen hö Ir wicleich gar froeliche-Anonynmi