Vorbereitungen zur
Schlacht.
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herr
bedrohte
seine
Soldaten ,
falls
sie
Feindseligkeiten
verübten,
mit
dem Galgen 1).
Nahte nun der Schlachttag, so herrschte in beiden Heeren die
grösste Emsigkeit. Der Befehl wird ausgerufen, die Pferde zu putzen
und zu striegeln, die Ilarnische nachzusehen und die Helme blank zu
putzen 2). Die Rüstungen werden gescheuert, der Rost wird von den
Helmen gewischt; man schleift die Schwerter und die Dolche, die
Schildriemen werden im Nothfall neu befestigt. Die Schleuderer
bessern ihre Schleudern aus und giessen bleierne Geschosse; die Bogen-
schützen füllen ihre Köcher mit Pfeilen 3).
Der Feldherr hatte unterdessen mit seinen Rathgebern den
Schlachtplan zu entwerfen und da war mancherlei zu erwägen. Hören
wir, was Aegidius Colonna (lib. III, p. HI, cap. IX) sagt:
"was 4) und wie viel im Kriege zu beachten ist, wenn eine Schlacht
geschlagen werden soll. Wie aus dem Gesagten sich ergiebt, ist in den
Kriegsangelegenheiten die grösste Vorsicht zu brauchen. Denn da die
Zufälle des Krieges nicht mehr gut zu machen sind, so muss man fleissig
zusehen, ehe man die Schlacht wagt, was im Kriege zu erwägen
ist. Besser ist es, eine Schlacht nicht zu riskiren, als sich dem blinden
Zufalle aussetzen, ohne dass man den glücklichen Ausgang gebührend
voraussieht. Wir sehen aber, dass es im Kriege auf zwei Factoren
besonders ankommt: auf die kriegführenden Truppen und auf die
anderen Chancen, die für eine Schlacht erforderlich sind. die
1) Ottokar von Steier DXCIH (s. S. 232, Anm. 4).
2) Gui de Nantexiil p. 83: Uemperere de Framce a, fet pur Post crier Qu"
Guion sunb venu serjant et chevalier: 'O1' pensös de chevax conräer et torchier,
Et des haubers lorer et lus himunes froier; Ä de inain iert le jour du hournoi
commanchierf
3) Itin. Reg. Ric. lV, 35: Rotantur loriicae, ne rubiginc squalescant;
tractantur galeae mappulis, nc forte pallescant, humore lzunbente tällgorem? gla-
diorum birris exterguntur mucrones, ne quu humectatione Gltbliißllfiilli illlllliCil,
eorrumpantur. Gesta Ludovici VIII. Name. Reg. (Duchesne V, 300): H10 gib"
leam miles sczubm rubigino tinctam Pllimat, UiypPLlS relvzanratur et ensis acumen,
Cuius mucro vorax 1aenetretvvitalia, terme Srmguine purpureo virides et purpuret;
herbas. Nexilibus maclis vest-is distincta. HOVkLtLIT Et culigo fcrri, ururis lllllllilllintb
Futa. Hie lascivit equus, quem gramen pascit yberi, Et vawuas rcsonis hinnitilnus
lncutit auras. Hie loediteä fundas reparmit, hic plllIllbOih nmssa Vertitur in glan-
des. Pilis et iaculis oneratur dextra, szugittis Iniplentur phzvretrzne bincbisin
übe venenis. Chans. dläntioche VII, 30: Et si ont leur hauberh et froiös er,
rollös, Lor elmes escraireies, lor escus enarmäs, Lor espües forbies et lor heus
adobäs.
4) Ich übersetze das schlimme Latein des Autors möglichst wortgetreu.