Volltext: Das höfische Leben zur Zeit der Minnesinger (Bd. 2)

Streifp: 
millcn. 
Losung. 
arruffiY 
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die Kriegsgenossen übertrugen selbst einem aiusgezeichneten Ritter 
dies Ehrenamt. "D6 sprach Hildebrant der alde wise (legen: "Wer 
wil der schiltwahte noch hinte phlegen?" Die Helden wählen Hilde- 
brand selbst, der gewappnet, das Ross an der Hand führend, noch 
einige Gefährten sich freiwillig melden lässt und dann die Wache 
übernimmt. Es wird ausgemacht, dass auf ein Hornsignal ihnen Hülfe 
gesendet wird. So reiten die fünf Ritter im Mondenscheine auf Kund- 
schaft aus und stossen um Mitternacht auf den Feind 1). Besonders 
angenehm war die Nachtwache keineswegs und wenn sich die Posten 
auch mit Musik die Zeit vertrieben, so waren sie doch froh, wenn 
endlich ein Posaunensignal und das Morgenlied der Wächter den 
Anbruch des Tages verkündete 2). 
Um einem Ueberfall vorzubeugen, gab man eine Losung aus, 
die Jeder wissen musste, der bei den Wachen vorbeipassiren wollte 3). 
Mit dem Beginn des Tages wurden, wie gesagt, durch Signale 
die Schläfer im Heere geweckt 4); ein Herruofer, der Herold des 
Führers, rief dann aus, ob man den Tag noch rasten oder weiter 
marschiren sollte 5). Zuweilen war der Befehl auch schon am Abend 
zuvor ausgegeben worden, und dann bedurfte es erst keiner Weisung; 
auf das Hornsignal des Fahnenträgers stieg Jedermann zu Bosse und 
War zum Abmarsche bereit 6). Diese Ausrufer spielen im Kriegswesen 
einem banier riche, von golde unniäzen breit. Ahzic helde küeile mit dem her- 
zogen Wüliinc reit. (55) Alsö sich üz bereiten des keisers wartman, Den vanen si 
dö leiten über den witen plan.  
1) Alph. 321-336 
2) Titurel 2339: Die mit der schiltwache die naht bekumbert waren, Swie 
vil busoune krache und reise noch tambure niht verharren, Die kurtze naht sie 
douhte ein lange Stunde, Untz man in SIIZZGIT) sauge und mit busoun den liehten 
tao in kunde. 
3) Prise de Pampelune 1485: Ä Pisir de 1a vilie ne ifu graille sonies N6 tllbu 
ne tambor mes le nom fu donies Entre lour de saint Jaques, Ond Er tuit vint {u 
gres.  Vaublanc du Frainee au telnps des Croisades H, 50) citirt aus dem Roman 
de Florimonta folgende Verse: Quelle enseigne crierons-nous, Quant volrons rßblier 
in, vous Que nostre gent soit conneue? I1 respont Tenseigne perdlle?" "Non, fait-il, 
Penseigne nouvelleX 
4) Biterolf 5529: Dö in aber kann der m0, Der daz 11er dä, wisen phlae, Der 
hiez si sich üf machen. Main hört da lüte erkrruehen Pusünen die 116116111. 
5) Lohengr. 4051: Des morgens dö die sunne erschein Der keiser wart dö 
mit den herren des enein, Daz über tac wart ligen dä. gerüefet. An allen siteir 
hie unt dort Der herruofer ez besuhrei, doch niendert ort Manz liez, es würd hin- 
rvider an gewüefet.  Guiberti Abbatis Hist. Hierosolym. VU, S: Per exercituln 
iubetur praeconunl voce cantari, quatenug cm, 
6) Biter0li' 7581: iAls ez beginnet trugen, Niht lnör erwartet iennms sah-gen, 
S6 sult ir alle sin bereit In iuwer wiclichiu kleit. S6 schaffe ich" sprach Hilde-
	        
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