Volltext: Das höfische Leben zur Zeit der Minnesinger (Bd. 2)

Schwert. 
Durch Kaufleute (s. I, S. 274) wurden Waffen wie Rüstungen 
exportiit und aller Orten feil gehalten 1). Ein Schild, der so gelegent- 
lich bei einem Krälner gekauft wurde, hiess "kramschilt"; er war 
natürlich nicht so zuverlässig als die Arbeiten, die man beim Waffen- 
schmiede selbst bestellte 2). 
Leichte Beschädigungen an den Rüstungen und Waffen konnte 
der Ritter wohl selbst repariren, eine Scharte aus dem Schwerte aus- 
wetzen, eine Beule des Heln1es aushämmern. S0 sehen wir in einer 
bekannten Miniatur der Pariser Minnesinger-Handschrift (v. d. Hagen, 
Bildersaal, T. XXXIV) den Ritter Hartmann von Starkenberg beschäf- 
tigt, seinen Helm auf dem Ambos zu schmieden. Eine andere 
Miniatur der Berliner Handschrift der Eneit des Heinrich von Veldeke 
(abgeb. b. Demmin, die Kriegswaffen, Lpz. 1869, p. 194) stellt einen 
Waffenschmied dar, der an einem Helme arbeitet. 
Die Hauptwafle des Ritters War das Schwert (Fig. 1. 2. 3. 4). 
Durch Ümgürtrlng desselben war er in den Ritterstand aufgenommen 
Fig. 1. 
des Rnoul deFougäres 1163, 
Fig. 4. 
des Henri d'Avanguur 1231. 
Fig. 2.  Fig. 3. 
nur: h Sxegeln 
des Gautier de Rinel 1225, des Jean de Corbeil 1196, 
worden. Er legt dasselbe auch im Frieden selten ab und trägt es entweder 
iungegürtet oder unter dem Arme 3). Aber auch Soldaten und Knappen 
trugen ja gleichfalls Schwerter, und wie sich das Ritterschwert von diesen 
Wzlifen unterschieden hat, ist durchaus nicht klar. Liegt das charakteris- 
tische Merkmal in der Art des Umgürtens? Die Formel "cingnlo" oder 
nbnlteo niilitzui donare" scheint diese Annalnne fast zu rechtfertigen. 
Pnrtonopier hängt (v. 5226) sein Schwert an den Sattel, du ihm seine 
Geliebte Meliur verboten hat, es sich unlzngiirtell, ehe sie ihn zum Ritter 
1) Pzurz. 335, 12: Alt hertc Sßhildü wol gcdign (Ern ruochte wie si wfirn ge- 
Vitr) Die bräuhten kouüiute dar Üf ir soumen, doch niht veile: Der Wurden im 
(Gfiwiin) dri 7.0 heilg, 
2) L-(mz. 2872: Er hat ein krimlscliilt grüenon Durch die unkündu genomen. 
3) Richerius Senonens. lib. Ill, c. 11: flzibebzbt enin1, sicut moris esb 'l'heut0ni- 
corum, g1adiun1 sub axella.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.