Wichtigkeit der
Waifenübungen.
Diese Spiele waren vortrefflich geeignet, die Körperkraft zu stahlen,
die Gewandtheit und Geschicklichkeit der Ritter weiter auszubilden
oder Wenigstens zu erhalten. Aber allein im Kampfe Mann gegen
Mann konnte sich die erworbene Tüchtigkeit so recht erproben; da
galt es nicht allein, seines Rosses völlig Herr zu sein, seinen Gegner
sicher zu treffen und ihn aus dem Sattel zu heben, dagegen den
Lanzenstoss des lileindes zu pariren und fest im Sattel zu bleiben,
sondern auch, wenn das Schicksal es wollte, dass der Kämpfer vom
Pferde gestürzt wurde, sich schnell zu erheben und das Schwert zu
ziehen, jetzt auf den Gegner einzudringen, ihn vom Pferde zu zwingen,
im Schwertgefecht und wenn nöthig im Ringkanllaie ihn zu besiegen.
Diese persönliche Tapferkeit, diese so nöth-ige Geistesgegenwart, Ge-
schwindigkeit, schnell die rechten Mittel zum Angriff oder zur Abwehr
zu finden, alle diese Eigenschaften konnten allein" dann erworben
werden, wenn der Ritter Gelegenheit fand, sich mit einem ebenbürtigen
Gegner im Kampfe zu messen. Mochten auch die Waffen stumpf sein,
so dass schwere, gefährliche Verletzungen nur unter Unistiinrlen vor-
kommen konnten, so bot eine solche Waffenübung doch Gelegenheit.
den ernsten Kampf auf Leben und Tod genau kennen zu lernen,
Ausdauer im Ertragen der oft lang währenden Gefechte zu üben und
sich zu gewöhnen. in voller Kriegsrüstung, angethan mit dem schweren
Harnisch, auf dem Hanpte den beengenrlen unbequemen Helm, sich
frei und ungezwungen zu bewegen. Nur so konnte der Ritter sich
zu den Waifenthaten, von (leren V ollbiiiigung sein Ruf abhing, wirk-
lich vorbereiten. Wurde persönliche 'l'apferkeit von einem eden Ritter
als etwas Selbstverständliclies verlangt, so war doch der Grad seiner
Kampfestüchtigkeit von seiner Körperkraft einmal, dann von der steten
Üebung seiner Geschicklichkeit abhängig. Und einen hervorragenden
Platz unter den Kriegern seines Landes konnte sich nur dann ein
Ritter erwerben, wenn er wirklicher Erfolge sich zu rühmen vermochte.
Ein so tüchtiger Mann war dem Landesherrn schon immer werth;
wollte aber ein Bitter zu den höchsten Ehrenstellen gelangen, so
musste er nicht allein selbst als tapfer und muthig sich bewährt haben,
sondern auch im Stande sein, Schaaren von Kriegern zu befehligen,
sie siegreich in die Schlacht zu führen. Die Gelegenheit, sich (larin
zu üben und zu vervollkommnen, boten die Turniere, die wir, wie ich
gleich hier erwähnen will, nicht als blosse Vergnügungen prunk-
liebender Fürsten und ruhmbegieriger Ritter anzusehen haben, sondern
Gmnt et gros fu et lonc JllSf
son escu, le baston empoigna.
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