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Gottesurtheils.
Arten
Andere
aber (20423 ff.) eine Schilderung entworfen,- die für uns einen bedeu-
tend grösseren Werth beanspruchen kann, da sie noch im dreizehnten
Jahrhundert niedergeschrieben wurde. „SWanne ein Wip kempfen scl
Mit einem starken manne, Man teilt ez gliche danne. Ein Wip ist
ein halber man. Herre, pi dem ambte, daz ich han, Sage ich dir,
wie im sol Wesen. Ich han ez an dem puoche gelesen, Ez sol ein
ieslicher man In einer engen gruoben stan, Daz er halber drinnen
si. Scharpfer Wäfen si er fri: Daz ist reht über daz lant. Im sol ouch
deu rehte hant Hin der sich gepunden sin: Daz ist daz rehte urteil
min. Man sol im einen stecken geben, Da mit er-were sin leben,
Noch ze gröz, noch ze swanc. Er sol sin einer ellen lanc, Den
git man im in die tenken hant, Da mit sin wer ist pekant. Ein plözer
rok ist sin kleit, Über ein hemde an geleit. Deu frouwe sol hie
ouzen gan, Einen stein in der stouchen han, Mit riemen drin
gepunden, Swaere pi drien pfunden. Deu stouche sol Wesen linin Und
zweier ellen lanc sin. Ob si im niht an gewinnen mac Von morgen
unz an mitten tac, Sö sol der man sin genesen Und ledic von der
frouwen Wesen."
Von den anderen Arten des Gottesurtheils ist in den Epen nur
selten die Rede. In den Chroniques des ducs de Normandie wird ein-
mal das Urtheil mit kaltem und mit kochendem Wasser, mit glühendem
Eisen und mit brennendem Feuer erwähnt 1). Die Probe des kalten
Wassers bestand nach Fr. Majer (a. a. O. p. 41 darin, dass der
Beschuldigte in einen vorher geweihten Fluss oder Teich geworfen
wurde. Schwamm er, so war er schuldig; sank er unter, so galt das
als Zeichen der Unschuld (Sachsensp. IH, 21, ä 2). Bei dem Ordal
mit kochendem Wasser galt es „in enen wallenden ketel to gripen
bit to dem ellenbogen" (Sachsensp. I, 39). Das glühende Eisen wird
in der Hand getragen. lsolde, fortwährend des ehebrecherischen Um-
ganges mit Tristan bezichtigt, verspricht, sich mit dem "Gerihte ze
dem glüenden isen" zu reinigen 2). Vor dem Concilc erscheint sie, allein
bekleidet mit einem Hemd und einem kurzen wollenen Rocke, der
nur bis eine Handbreit über den Knöcheln reicht; die Aermel sind
bis an die Ellbogen aufgekrempt. Sie leistet nun den Reinigungs-
eid3). Der König lässt ihr das glühende Eisen reichen: „11u neinet
daz iseii uf die hant". 3,111 gotes nainen greif siz an Und truog ez,
fer
cort pleniäre
1) 13450: Cum jugem ta
chaut, de feu ardant.
2) Trist. p. 390, 10.
3) Trist. p. 393, 22 ü".
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BVG
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