Volltext: Das höfische Leben zur Zeit der Minnesinger (Bd. 2)

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Erholung. 
Ende 
des 
Kampfes. 
Bad. 
dem Gewühl zurückzog und erholte 1); er band den Helm ab, liess 
sich die Helmhaube lösen und ist nun wieder im Stande frei zu athmen. 
Sobald er aber neue Kräfte gesammelt hatte, eilte er in das Gefecht 
zurück, zumal wenn er sah, dass die Seinen im Nachtheile Waren 2). 
So Wogt der Kampf hin und her; mancher Speer wird auch noch 
zur Ehre der Geliebten gebrochen 3); endlich kommt der Abend heran 
und es dunkelt. Da räumen die Ritter endlich den Kampfplatz. 
Manches Turnier dauert nur einen Tag 4), andre werden mehrere Tage 
hinter einander fortgesetztö). Dass aber beim Scheine einer Kerze, welche 
die auserwählte Dame auf ihrem Thurme anzünden lässt, der begünstigte 
Held noch weiter kämpft, das dürfte denn doch eine Phantasie des 
Dichters sein (Konr. v. Würzb, Parton. 16314). 
Es wurde das Signal zur Einstellung der Feindseligkeiten ge- 
blasen 6), oder durch die Herolde den Rittern befohlen, jetzt den Platz 
zu räumen 7). So trabten denn Alle nach ihrer Herberge zurück, wo 
ihnen ein Bad bereitet war, in dem sie sich erquickten und den 
Schweiss, Staub und Harnischrost von sich abspülten. Die Verwun- 
deten liessen sich verbinden und ihre Brauschen salben 8), denn so Mancher 
war braun und blau geschlagen, wenn er auch blutige Wunden nicht 
1) Parton. 13841: Dö fuorte mit dem zoulne sin Partonopieren Gaudin Üz 
dem linge noch enlie Niht langer in justieren hie Mit dem soldäne Wise. 
2) Erec 2638: Als er den hehn abe gebaut, Sin knaben wären dä zehant Und 
lösten im daz hüetelin, Als er erküelet solde sin etc. 
3)E1'ec 2769: Durch einer iunien öre.  G1: Wolfdietr. 1448: Darzu sie 
justirten durch dem megetin; 2089: D0 ward nach prise gestochen von manigem 
ritter gut Und vil sper  vor der frowen hochgemut. 
4) Frauend. p. 82, 1  p. 95, 32. 
5) Partonopier 14180-16336. 
6) Parton. 8235: Atant est pznrtis ]i bornois Que plus n'i font ä, cele fois: Li 
banier ont le lmn cornä. 
7) Biterolf 937 2: D6 begunde man den fridelwan Ruofen, der dä. wolde Haben 
oder solde Deheixiiu ritterliehiu reht, Ez WEBTO ritter oder kneht, Daz si rfunten den 
plän. Sus wart der fride dä, getän: Daz kunde der helt meere Des küneges 
ruofazre.  Virginzrl 1048, 1: Ein runder knappe der wäfen schrö: 'Ir herren niht 
turnierent me Nu lbTl disen stunclenE 1049, 1: "lr herren, zogent abe zehant. Die 
naht kumet dä, her gerinnt. N11 ritent üz dem melme!"  Ferguut 5512: Die 
conine selve dede hein groet ere; Hi biet opwinden die banieren Ende Seide: man 
soude nemmer tdrniren.  
8) Frauenrl. p. 95, 22: Wir zogten alle sä zehzrnt Der sus, der S6, hin in die 
stat. Dä was bereit manc schoenez pat. Die ritter padehen bi der naht, Vor müede 
manger hebe unmaht: Man pant den dort, man salbt den hie, Dem dort die arm, 
dem hie die knie.  Biterolf 1809: Si badeten harnasehräm von in.
	        
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