Herolde.
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gröier gregirei"l), krö gierer) 3) sind Landstreicheri), die sich auch
beim Feste eingefunden haben, den Ritter durch ihren Zuruf begrüssen
und seinen Ruhm verbreiten; sie werden deshalb auch reich beschenkt
entlassen, denn sie kommen Weit in der Welt herum, haben viel gesehen
und können durch ihre Berichte und Schilderungen nützen und, falls sie
unzufrieden sind, auch schaden. Kroijieren heisst von nwäpen sprechen
Es sind also die Kroijierer gleichbedeutend mit den Knappen, die von
Schilden und Helmen sprechen"), die „derWappenröcke Warten" 7), kurz
sie entsprechen den Herolden S), nur dass sie freiwillig, bloss auf
Lohn helfend, ihre Dienste anbieten. Sie haben die grösste Erfahrung
in Tilrniersachen und aus ihren Kreisen entwickelt sich die später so
gepriesene Heroldskunst.
Im Reinfried (616 ff.) wird uns geschildert, wie der Held in Linien,
wo ein Turnier stattfinden S011, einzieht: Zuerst kommen je zwei und
zwei geordnet zweihundert berittene Schildknechte, dann reiten in
gleicher Weise hundert Edelknaben, deren jeder einen Sperber (sprin-
zelin) auf der Hand trägt. Ihnen folgt die Musik (Tambur, Geige,
Harfe, Flöte. Parton. 14206), dann ziehen hundert Ritter, wieder je
zwei und zwei, ein; endlich kommt der Herr selbst
din was gröz. Vil büsünen vor im erhal, Der gahn gap vil grözen schal, Tam-
bürexi floitieren Man hört da. vil grögieren. Garzüne vor im liefen, Die vil lüte
riefen "Wiehä, herre wiche, Hie kinnt der ellens riehe, Der werde künic Verangöz,
Des lop mit wärheit ist grözf
1) Frauendjenst p. 73, 10.
2) Iloid. p. 82, 9.
3) Parton. 14533.
4) Ottokar von Steier DCXOVIII: Dy groyerär, Die sich nennent lantvzmrer.
5) Mai u. Beaü. p. 88, 25: Vil varnder liute man da saeh. Maneger von den
wapen sprach, Dam man kroijieren nennet, an den man daz erkennet, Daz si die
(lecke zerrent hin, Wan dar an lit ir gewin. Engelh. 2732: Und swaz der ritter üz
erwelt Rosse da bejagete, Diu gap der ilnverzagete Den knaben von den wäp en.
G) Turnei 1102; Swaz er mit siner hant erstreit, Ors nnde guoter dinge, Daz
gap er üz dem ringe Den knappen algeliehe, Die von den schilten riche Und von
den helmen sprächen.
7) Titur. 1829: Waz die andern furen uf helmen und uf sehilden, Gestricket
mit den snuren oder mit dem pensel dar uf gebilden, Daz prufen die der Wappen
röeke Warten.
8) Rom. de 1a Char. 5537; Un hyraut d'arme-s. Chast. de Couci 1239: Hiraus
gairons erient et braient. Li jousteour plus ne (lelaient; 1302: Hirämß crioient
noblement: ,C0uci, "Qouci, au vaillant homme De qui de France jusque a Romme
Doit li renons de lui aler; Couei, au vaillant baeeler, Couci, au ehastelzbin Coucf;
1359: Dont prirent hiraut a monstrer: ,Dames, or poves esgarder, Donner lor doit-
on par soulas Manches et agnilliers et las, Les savourens baisiers promettre
Par fin amour dame jour mettre."
9) inZazamanc einzieht, geht voran der Bovel: