Todesfälle bei
im Turnier tödtlich verwundet und starb Wenige Tage darauf 1) (Gesta
Abbatum Horti Sanctae Mariae)2).
1241 im Mai erstickten durch Hitze und Staub hundert Ritter
bei einem Turnier in Neuss (Ann. S. Pantal. Colon.)j Albericus be-
richtet nur von sechszig Todten, die die Strafe dafür ereilte, dass sie
den Abmahnungen eines frommen Mannes nicht gehorcht. Man be-
merkte, wie die bösen Geister in Gestalt von Geiern und Raben umher-
flogen und krächzten (Chron. Alberici Monachi Trium Fontium). Eine
andere Version findet sich in der Ohronica Universalis Mettensis (1240):
„Bei einem Turnier in Deutschland schlugen die Ritter, plötzlich vom
Wahnsinne erfasst, einander todt und fast alle gingen zu Grunde;
unter ihnen fanden 80 ausgezeichnete bannertragende Ritter ihren Tod."
1258 wurde Graf Florens von Holland bei einem Turnier in der
Nähe von Antwerpen so gequetscht, dass er bald darauf starb (Melis
Stoke, 4. boek, v. 29
1268 starb in Folge eines auf dem Turnier zu Merseburg erhal-
tenen Lanzenstosses der Markgraf Johann von Brandenburg. Bei der
Rückkehr von diesem Turnier ertrank Dietrich von Kirchberg mit drei
Knappen (mit 28 Rittern und Knechten) in der Saale (Chron. minor.
Auct. Minorita Erphordensi Contin. l und Oontin. V).
1279 kam Guillaume de Danrpierre in dem Turnier zu Trazignies
um (Gen. Com. Flandr.). In demselben Jahre erstickte bei einem Turnier in
Strassburg Lantfiied von (Hohen-)Landsberg; grade dreissig Jahre früher
war an demselben Tage ebenfalls in Strassburg sein Vater im Turnier von
dem Grafen Konrad I. von Freiburg getödtet worden (Ann. Colm. Maj.).
1290 turnierte im December bei Gelegenheit des Reichstages zu
Nürnberg der Sohn des Herzogs Ludwig von Baiern, Ludwig, gegen
den Edlen von Hohenlohe und wurde von demselben, der aus Versehen
eine scharfe Lanze genommen, tödtlich am Halse verwundet (Monachi
Fürstenfeldensis Chron. de Gestis Principum).
1294 am dritten Mai wurde im Turnier bei Bar-sur-Aube Herzog
Johann von Brabant durch einen Lanzenstich am Arme schwer ver-
wundet; er vergab seinem Gegner und starb mit den Sacramenten versehen
(Gesta Abb. Trudon. Cont. III; vgl. Ann. Brev. Wormat. ad a. 1295).
Also so ganz ungefährlich war dies Spiel denn doch nicht; nebenbei
1) Vgl. Ann. Stadenses. g
2) Der Tod des Grafen Florencius iänd in Corbie statt (Ann. Colon. Max.) Die
Geschichte, wie Florencius vom eifersüchtigen Grafen von Olermont getödtet wird,
S- bei Joh- de Beka (ed. BueheHüS) p. 75. Derselbe Autor erzählt aber. dass die
Leiche im Kloster Rynesburlf; beigesetzt wurde.