Turniere in England.
Schaft im Frieden zum Kriegshandvverk vorbereiten. Die päpstlichen
Befehle beachtete er nicht. Obschon 1193 Papst Coelestin III. Wieder-
um das Verbot erneuert hatte, erlaubte Richard doch im August 1194 die
Turniere. Roger von Hoveden erzählt in seiner Chronik: „Ausserden1
befahl der König, Turniere in England zu veranstalten, und bestätigte
dies durch eine Urkunde. Jeder, der turnieren wollte, sollte ihm
eine Geldsumme gemäss nachstehender Anordnung geben: ein Graf
sollte für die Turniererlaubniss 20 Mark Silber (800 ein Baron
10 Mark Silber (400 ein Ritter, der Landbesitz hatte, 4 Mark
Silber (160 RM.) und ein Ritter ohne Grundbesitz 2 Mark Silber (80 RM.)
zahlen. Und der König befahl, dass kein Ritter auf dem Turnierplatze
erschiene, ehe er besagtes Geld erlegt hätte." So erölfnete sich Richard
noch eine neue Geldquelle und erwies zugleich den Rittern eine grosse
Gefälligkeit. Jocelinus de Brakelonda (ed J. Gage Rokewode p. 40) be-
richtet, wie nach der Rückkehr des Königs den Rittern die Turniere erlaubt
wurden: „Und um ein solches zu feiern, kamen Viele zwischen Thetford
und St. Edmunds zusammen, aber der Abt verbot es ihnen; sie jedoch
leisteten Widerstand und setzten ihren Willen durch. Ein andermal kamen
vierundzwanzig junge Leute, Söhne von Adligen, mit ihrem Gefolge
in vollen Waffen, um eine Sache auszufechten (ad vindictum facien-
dum) an den besagten Ort. Nach deren Beendigung kehrten sie in
jenes Dorf (Villa) zurück, um da zu herbergen. Der Abt, der es er-
fahren, befahl die Thore zu schliessen und sie alle einzusperren. Ani
nächsten Tage war der Vorabend des Peter- und Paul-Festes. Nach-
dem sie gelobt, nicht hinauszugehen, speisten alle an diesem Tage mit
dem Abte, aber nach dem Frühmahl, als der Abt in sein Zimmer ge-
gan e11 War, wurden sie alle heiter und fingen an zu tanzen und zu
singgen, schickten ins Dorf nach Wein, tranken und johlten (ululantes),
und brachten so den Abt und den ßonvent um ihren Schlaf und
thaten alles zur Verhöhnung des Abtes. S0 trieben sie es vom Morgen
bis zum Abend und liessen sich auch durch die Befehle des Abtes
11101111 Stören. Als der Abend aber kam, da sprengten sie die SclllöSser
an (1811 Tlwren des Dorfes und brachen gewaltsam aus? Der Abt
aber bannte auf den Rath des Erzbischofes Hubert, der zur Zeit Ober-
richter war, sie alle feierlich, und Viele kamen, um Busse zu thu11
und die Lossprechung zu erbitten."
concurrentes vires suas üexis in gyrum frenis experirentulö 1111, si bellum adversus
crucis inimicos vel etiam finitimos movere decreverunt, agiliores ad praelium et
exercitatiores redderentur.