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Gewöhnlich aber ruhte man gemächlicher und bequemer von des
Tages Arbeit aus. Man liess auf die Fussteppiche Kissen breiten und
dieselben mit schönen Decken belegen und erhielt so eine Art Divan.
Vermittels kleinerer Kissen konnte man sich da schon ein ganz be-
hagliches Lager schaffen. Die Kissen waren entweder mit Federn
gefüllt und hiessen dann pluinit oder phlumit, oder sie waren mit
Wolle oder Haaren gestopft und wurden dann matraz genannt 1).
Auch Sophas kannte die damalige Zeit wohl. Es sind dies die so-
genannten Spannbetten, deren Construction nach den vorliegenden
Beschreibungen und nach den beiden höchst instructiven Miniaturen
des Herrad von Landsberg (Taf. V), die hier in Fig. 22. 23 abgebildet
sind, etwa folgende war. Das Spannbett ist eine Art Bank 2). Es steht
auf vier Füssen (stellen 3), afr. pecols) 4), welche am Sitz durch
Querleisten (Spangen 5), afr. espondesyl) zusammengehalten werden.
1) Nib. Z. p. 54, 4: Mzutraz diu riehen, ir sult gelonben daz, Längen allent-
halben an dem vletze nider. Lohengr. 6332: Under einen margramboum, der
in1 gap sehat, Der under riehe tepich wurden gestrecket. Dar üf von laahnfit ein
mzxtmz, Küsse und pfülwen vil von pfelle, da-r üf man saz; Ein rückelaehen vür
die sunne wart gerecket. Gerhztrdi Vita S. Oudzmlrici Ep.: In niollitia. plunmtii
non dormivit, sed psiathis (wiaäog : storezt) et sage et tapetiis suppositis requievit.
2) Lzunz. 4148: Dez spanbette, dä üf 11W Der Wirt und sin kint reine, Daz
was von helfenbeine Und von rotem golde. Die steine, die er wolde, Die wären
der üf geleit. Herz. Ernst 2578: Ein spznnbette sie sähen stän, Als wir daz maere
hoeren sagen, Darz War mit golde W01 dorehslagen. Beide schöne unde riche Und
was vil meisterliche Mit berlin geiieret Und mit Steinen W01 gezieret Von vil
fremden sachen. Ein Bett aus Elfenbein gedreht Parton. 1125. Gaydon p. 10:
Li dus se dort en son lit dblifant. Rom. de Troie 10176: En un ohier lit de
eiparisÄ entaillie samzinor, D'or et de pierres fez entor. Cf. Huon de Bordeaux
p. 147. Ein kupfernes Bett: Charlemagne p. 17: Duze liz i ad bons de quivre e
de metal Li pecul sunt därrgent et Pespnnde d'esma1.
3) Eree 8955: Daz bette dä. si üHe saz, W01 erziuget was daz, Die stellen gröz
silberin Von guotem geworhte der schin. Die Stollen des Lit marveile stehen
auf vier Rädern (schiben) Parz. 566, 16. Herz. Ernst 2591: Oben üf den vier
stollen Lägen vier edele Steine.
4) Percev. 35484: Et li pecoul furent faitis De mein dbrfevre ricement Ä
yinages nienuement Et ä. oiseles entaillies. Parton. 10302: Desoz un lit ä peeols
d'or Qui nloult fu fais pair grant mimorie. Rom. de Troie 1539: Li quatre pe-
col per igal Furent bien ovre ä. esmal.
5) Herz. Ernst 2585: Lewen unde trzuehen, Nätern unde slangen, Die lägen
an den spangen Geworht von golde, daz was liebt. Sie Wären des versümet niht
Sie wsern geworht mit vollen. Meleranz 573: Die Spange guldin.
6) Parton. 10304: Les espondes furent d'iv0rie Et les costieres ensement;
Moult sot cil ovrer soltivenient Qui tant i üst beles üoretes Et dbiseaux et de
besteletes. Et le trelle et Pentaceure {ist moult soutive pur figure. Percev.
35497: D'or masic estoient desus Les Coupes d'or, tes ne vitnus; S'ot -iiij- lion-
ceaus trop rices, Li doi si sont de -ij oniees Et 1i nutre de deus rubis.